In Ländern wie Tunesien und Ägypten führte diese Protestbewegung zu einem Machtwechsel und bedeutete das Ende der dominierenden Regierungsparteien. Diese Entwicklung öffnete zunächst den Raum für Parteienpluralismus und ermöglichte die politische Repräsentation verschiedener Bevölkerungsgruppen und ihrer Interessen. In fast allen Staaten Nordafrikas ist die führende Rolle von politischen Parteien heutzutage verfassungsrechtlich festgeschrieben. Der formale Auftrag setzt jedoch parteipolitische Kenntnisse und Erfahrungen der politischen Akteure und Mandatsträger voraus. Der ihnen von der Bevölkerung so wichtige zugewiesene Auftrag stellt allerdings gerade die jungen Parteien vor große strukturelle und ideologische Herausforderungen, nicht zuletzt in Anbetracht eines wieder erstarkenden Autoritarismus. Die vorliegende Studie bietet einen Überblick über die Entwicklung der Parteien Nordafrikas und dient als Orientierungshilfe ihrer programmatischen Ausrichtung.