Nach letzten Umfragen wenige Tage vor der Wahl war knapp die Hälfte der zur Wahl entschlossenen Wahlberechtigten noch unentschieden, welcher Partei bzw. deren Liste sie bei der Wahl zum Parlament (Asamblea Legislativa) ihre Stimme geben würde. Bei der Präsidentschaftswahl waren es 36,5 Prozent. Die fünf aussichtsreichsten Bewerber befanden sich in einem technischen Patt. Mit Fabricio Alvarado (PRN) und Carlos Alvarado (PAC), die sich für die Stichwahl qualifizierten, hatte noch vor einem Monat kaum jemand gerechnet.
Costa Rica zeigte sich am Wahltag erneut als ein offenes und demokratisches Land. Während des feierlichen Aktes der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Auditorium des Tribunal Superior Electoral beschrieb der Präsident des Obersten Wahlrats Lius Antonio Sobrado Gonzáles den Wahlprozess als demokratisch, frei und friedlich. Zugleich forderte er die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die nicht gewählten Kandidaten auf, das Wahlergebnis aller Costa Ricaner zu respektieren und nun gemeinsam voranzuschreiten. Ein Ausdruck der demokratischen Kultur in Costa Rica. Allerdings verharrte die Wahlbeteiligung mit ca. 67% knapp auf dem Niveau von 2014. Für die Zukunft bleibt es eine Aufgabe der Demokraten, dieses Drittel der wahlberechtigten Bevölkerung zur Wahl zu motivieren.
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