Die Gewinnerinnen und Gewinner der mittlerweile 12. Auflage des DenkT@g-Wettbewerbs wurden bei einer Festveranstaltung in Berlin am 27. Januar, offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, ausgezeichnet. Unter dem Themenschwerpunkt „Antisemitismus – früher und heute. Spurensuche und Auseinandersetzung bis in die Gegenwart“ waren die jungen Leute im Alter von 16 bis 22 Jahren erstmals dazu aufgerufen, ihre Projekte kreativ, innovativ und mediengerecht in Form von Instagram-Kanälen aufzubereiten. Im Rahmen einer diskussionsreichen Jury-Sitzung wurden die besten Beiträge ausgewählt, um schließlich die Gruppen bzw. Einzelteilnehmer zur Preisverleihung in die Hauptstadt einzuladen.
Eröffnet wurde der Festakt durch Dr. Melanie Piepenschneider, Leiterin der Politischen Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung. In ihren einführenden Worten hob sie die Bedeutung des Kampfes gegen Antisemitismus hervor, da antisemitische Strömungen und Verlautbarungen in unserem Land zunehmend in der Öffentlichkeit sichtbar seien und offen zum Ausdruck kämen. Besonders lobte Dr. Piepenschneider, dass die eingereichten Projekte in den meisten Fällen eine Nachwirkung besitzen würden. "Ihr habt etwas in Bewegung gesetzt, habt mit Euren Projekten etwas in Gang gesetzt. Herzlichen Dank für Eure Arbeit und Euer Engagement!", so ihre Worte an die jungen Gäste.
Sven Felix Kellerhoff, Leitender Redakteur Zeit- und Kulturgeschichte bei Die WELT und Mitglied der Wettbewerbs-Jury, würdigte in den Laudationen die Wettbewerbsbeiträge, die sich mittels Texten, Videos, Bilderstrecken, Recherchen oder auch Umfragen mit Themen wie der NS-Diktatur und dem Holocaust, aber auch mit aktuellen Formen des Rechtsextremismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Antisemitismus in ihrem Umfeld auseinandersetzen. Gemeinsam mit dem Moderator Nils Thieben führte Kellerhoff durch die Veranstaltung. Große Freude hatten die jungen Preisträgerinnen und Preisträger, selbst zu Wort zu kommen und kurze Fragen von Nils Thieben zu ihren Projekten beantworten zu können.
Der Schirmherr des Wettbewerbes Prof. Dr. Norbert Lammert ließ es sich nicht nehmen, persönlich der Veranstaltung beizuwohnen. „Der seit 20 Jahren stattfindende denkt@g-Wettbewerb, der Jugendliche dazu aufruft, sich intensiv mit der Shoah, aber auch mit heutigen Formen von Antisemitismus und Rassismus auseinanderzusetzen, soll aufklären und informieren, aber eben auch Haltung vermitteln. Das ist den diesjährigen Preisträgern wieder einmal in einer hervorragenden Weise gelungen. Jahr für Jahr bin ich von der Sorgfalt, Gründlichkeit, dem intellektuellen Niveau und auch der Kreativität beeindruckt, die die Jugendlichen in ihren bemerkenswerten Projekten unter Beweis stellen.“, so der Bundestagspräsident a.D. und Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Auch Lars Umanski (Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion), ein weiteres Mitglied der Jury, kam in einem kurzen Gespräch zu Wort. Er unterstrich mit eindringlichen Worten, wie bedeutsam es sei, insbesondere junge Menschen für den Kampf gegen Antisemitismus zu sensibilisieren und die Erinnerungskultur im Sinne des „Nie wieder!“ am Leben zu erhalten.
Ebenso war die Politik mit den Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Nadine Schön, Artur Auernhammer und Klaus-Peter Willsch prominent vertreten, die Preisträgerinnen und Preisträger aus ihrer jeweiligen Heimat in Berlin begrüßen konnten. Umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Musiker Fabrice Richter-Reichhelm, der mit seinen einprägsamen Stücken zur besonderen Atmosphäre beitrug.
Der mit 3.000 Euro dotierte erste Platz ging an den Ethik-Kurs 10 vom Gymnasium Feuchtwangen mit ihrem Projekt „Verwehrte_Steine“.
Den prämierten Instagram-Kanal finden Sie unter folgendem Link: https://www.instagram.com/verwehrte_steine/
Den zweiten Platz mit 2.000 Euro errangen Schüler der Internatsschule Schloss Hansenberg mit ihrem Beitrag „Judaea_Bis_Heute“. (https://www.instagram.com/judaea_bis_heute/)
Den dritten Platz, prämiert mit 1.000 Euro, erreichten die Einzelteilnehmer Jakob März, Alexander Ilg und Jakob Bandel mit ihrem Projekt „Verdraengen.Schweigen.Gedenken“. (https://www.instagram.com/verdraengen.schweigen.gedenken/)
Der vierte Platz ging an Schülerinnen und Schüler des Latina August Hermann Francke und Elisabeth Gymnasium aus Halle (Saale). (https://www.instagram.com/weiter.erinnern/)
Der fünfte Platz wurde Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Wetzlar verliehen. (https://www.instagram.com/juedischerfriedhof/)
Anerkennungspreise erhielten Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule Mörfelden-Walldorf, Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Südstadt aus Halle (Saale), eine Schülergruppe des Albrecht-Weinberg-Gymnasiums Rhauderfehn, Schülerinnen der Stolperstein-AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Wetzlar, Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Wissen, eine Schülergruppe des Maximiliangymnasiums München, die Studentinnen Lorena Sauerhering und Nina Brunner sowie die Schülerin Paulina Aßmann aus Rostock.
Insgesamt wurden fünf Hauptpreise und neun Anerkennungspreise vergeben an Schüler und Jugendliche aus allen Regionen Deutschlands im Alter zwischen 16 und 22 Jahren.
Alle Bilder der Preisverleihung finden Sie hier.
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