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Berlin - Ort der Geschichte und Politik

Lesen Sie hier einen Bericht zur diesjährigen Berlin - Exkursion

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Am frühen Morgen des 13. Juni 2013 trafen sich am Dresdner Hauptbahnhof 23 politisch interessierte Bürger aus ganz Sachsen, um am Seminar „Berlin – Ort der Geschichte und Politik“ teilzunehmen. Nach der zweieinhalbstündigen Fahrt mit dem Bus in die Bundeshauptstadt und dem Bezug des Tagungshotels folgte die Begrüßung und Einführung in das Seminar durch den Tagungsleiter. Den ersten Programmpunkt bildete der Besuch der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund, der über die Arbeit und Aufgaben der Staatskanzlei vor Ort informieren sollte. Die sechzehn Bundesländer haben beim Bund je einen Bevollmächtigten bestellt, der ihr Land nicht nur im Bundesrat, sondern auch gegenüber der Bundesregierung und dem Bundestag zu vertreten hat. Zudem gehört die Kontaktpflege zu ausländischen Botschaften, Organisationen, Multiplikatoren sowie Verbänden zu ihrem Aufgabenbereich. Über den Bundesrat wirkt der Freistaat Sachsen an der Gesetzgebungs-, und Verordnungstätigkeit des Bundes jederzeit mit. In der verbleibenden Zeit hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen an die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit zu stellen, welche größtenteils von der Koordinierung der Hilfen für Flutopfer handelten. Nach einer kleinen Mittagspause folgte eine Stadtrundfahrt unter dem Titel „Berlin im Wandel der Zeiten“, welche von der Schauspielerin Juliane Eyermann moderiert wurde. Mit ihrer eloquenten Art schaffte sie es, die Teilnehmer drei Stunden lang in ihren Bann zu ziehen. Außerdem bot sich die Möglichkeit, das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas per Fuß zu besichtigen. Der Gang durch die 2711 unterschiedlich großen Stehlen war für alle Seminarteilnehmer ein bewegendes Ereignis. Ein Kontrastprogramm hierzu bildete das anschließende Referat über das Zusammenspiel von „Bundespolitik und Medien“ des Journalisten Thomas Habicht. Anhand vieler Annekdoten verdeutlichte er den schmalen Grad zwischen neutralen Informationen und unseriöser Berichterstattung.

Der nächste Tag begann mit dem Bustransfer zum Deutschen Historischen Museum, in welchem wir eine einstündige Führung durch den Ausstellungsabschnitt „Vom geteilten zum wiedervereinigten Deutschland“ erhielten. In der verbleibenden Zeit zur individuellen Besichtigung konnten verschiedene historische Ereignisse, die in dem riesigen Gebäudekomplex dargeboten wurden, nur ansatzweise ergründet werden. Die zur freien Verfügung gestellte Zeit nutzte eine kleine Gruppe von Gästen, um die Büste der Nofretete zu begutachten. Gemeinsam bekamen wir an der Gedenkstätte Berliner Mauer eine Überblicksführung zum Gedenken an die über 130 Maueropfer, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Den Höhepunkt des Tages bildete der Besuch des Bundeskanzleramtes am Abend. Nach einem einführenden Film teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Neben dem Kabinettstisch bekamen wir auch den Tagungssaal und den Platz für die Pressekonferenzen zu sehen. Besonders gefreut hat mich, dass ich die Kanzlerportraits von Adenauer bis Schröder aus der Nähe besichtigen durfte.

Samstag, der 15. Juni: Nach dem Einlass mit Sicherheitskontrolle konnten wir endlich den Bundestag besichtigen. Bei der Führung durch das Reichstagesgebäude wurden vor allem die Veränderungen des Parlamentssitzes von der Frankfurter Paulskirche über Bonn bis Berlin deutlich. Durch die Möglichkeit der individuellen Besichtigung der Kuppel verzögerte sich die Abfahrt zum Jüdischen Museum. In diesem widmeten wir uns der Sonderausstellung „Die ganze Wahrheit. Was Sie schon immer über Juden wissen wollten.“ Zu jeder Fragestellung gab es ein Exponat, mit dessen Hilfe man diese für sich selbst beantworten sollte. „Darf man Israel in Deutschland kritisieren?“ war ein zentraler Themenkomplex, neben dem provokativ ein Maulkorb hing. Das Echo der Teilnehmer auf die Ausstellung war geteilt. Unterschiedliche Ansichten gab es auch über den geführten Rundgang durch das „jüdische Berlin“, welcher den jüdischen Friedhof, die Synagoge sowie die Hackeschen Märkte beinhaltete.

Der Sonntag brachte nach dem gemeinsamen Frühstück eine Lesung mit anschließender Diskussion mit dem Publizisten und Zeitzeugen Thomas Raufeisen. Sein veröffentlichtes Buch trägt den Titel „Der Tag, am dem Vater uns erzählte, dass er ein DDR-Spion sei“.

In Hannover aufgewachsen, flieht seine Familie in die DDR, da sein Vater, der Spion war, droht aufzufliegen. Bewegend schildert er die daraus völlig veränderten Lebenswege der Familienmitglieder.

Bei der anschließenden Seminarauswertung wurden die kulturellen Darbietungen, das Hotel und der reibungslose Ablauf der Reise gelobt. Einziger Kritikpunkt war das enge Zeitfenster zwischen den einzelnen Stationen.

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