Bericht Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Zukunftsperspektive
In einer Onlineveranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung Niedersachsen im Projekt Gemeinsam.Demokratie.Gestalten. wurde das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen.
Manuel Ley, Leiter des Hermann-Ehlers-Bildungsforums Weser-Ems, betonte in seiner Einleitung, die Nachhaltigkeit sei momentan zwar in aller Munde, zugleich käme jedoch etwa der Faktor Wirtschaft zu kurz. Er stellte die Frage in den Raum, ob nicht vielleicht eher ein austariertes Nachhaltigkeitsdreiecks bestehend aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Faktoren im Zentrum der Diskussion stehen müsse.
Hier setzte die Berufs und Wirtschaftspädagogin Meike Panschar von der Universität Oldenburg an und versuchte in ihrem Impulsvortrag zunächst den Begriff Nachhaltigkeit selbst genauer zu definieren. Hierbei betonte sie insbesondere die globale und gesellschaftliche Relevanz der Nachhaltigkeit. Schließlich seien die planetaren Ressourcen endlich und sollten sie letztlich ausgeschöpft sein, würde auch die Menschheit selbst in Gefahr gebracht. Aus dieser Gefahr leitete Panschar die Notwendigkeit einer stärker präventiven Ausrichtung von Politik und Wirtschaft ab, welche gar auch ökologisch sinnvoller sei als ein nachträglicher Versuch der Schadensbegrenzung. Wie Ley betonte auch Panschar die Verknüfung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Faktoren in einer gemeinsamen Abwägung als sinnig.
Die aktive Umsetzung einer solchen Nachhaltigkeitspolitik müsse – so Meike Panschar – sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene erfolgen und ein Alleingang vermieden werden. Gemeinsame Verpflichtungen und Zielvereinbarungen müssten gesetzt werden und diese letztlich auch tatsächlich eingehalten werden. Sie nahm hierzu insbesondere auch Bezug auf die deutsche Umsetzung der 17 Sustain Developement Goals (kurz: SDG´s). Mit der Umsetzung der Agenda 2030 und den SDG´s in Industrieländern wie Deutschland, könne man sogenannte globale Spill Over Effekte besser erkennen, um entsprechend darauf reagieren zu können. Doch auch wenn Länder wie Deutschland womöglich eine gewisse Vorbildfunktion haben, hätten auch die westlichen Industrienationen nicht alle Nachhaltigkeitsziele eingehalten.
Im letzten Teil ihres Vortrages ging Meike Panschar auf die Vereinbarung von wirtschaftlichem Wachstum unter Beachtung der Nachhaltigkeit ein. So betonte Sie hier wie in der Einleitung ihres Vortrags, dass wirtschaftliche Prozesse nicht nur darauf ausgerichtet werden dürften, Wachstum zu erzeugen, sondern auch ökologische Rahmenbedingungen eingehalten werden müssten. In diesem Prozess trage jedoch nicht nur die Wirtschaft Verantwortung, sondern die gesamte Gesellschaft müsse hierbei mitwirken. Unternehmen würden schließlich nur das produzieren, was die Konsumenten von ihnen verlangen, und nur so produzieren, wie die politischen Rahmenbedingungen es ihnen vorschreiben. Aus diesem Grund müsse auch ein breiter in die Gesellschaft gehendes Wissen über Nachhaltigkeit und die Konsequenzen einer Missachtung der verschiedenen Einflussfaktoren geschaffen werden.
Im Anschluss an diesen Vortrag hatte das Publikum die Möglichkeit, über verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit Fragen zu stellen und eine gemeinsame Diskussion anzuregen. So wurde unter anderem die Frage diskutiert, wie ein „guter“ Platz 6 bei der Erfüllung der SDG´s zu bewerten sei. Meike Panschar betonte hierzu, dass ein Vergleich relativer und auch absoluter Zahlen oft sehr schwierig sei. Zudem wurde auch die Sinnigkeit von Verboten diskutiert. Der Konsens der Diskussion war schließlich, dass ein Verständnis der Wirkungszusammenhänge geschaffen werden müsse und dies womöglich durch intrinsische Einwirkung – etwa auch in Form von Verboten – beschleunigt werden könnte. Nicht zuletzt wurde auch über die Vorbild- bzw. Vorreiterrolle Deutschlands diskutiert und über die Verantwortung, insbesondere Entwicklungsländern bei der Umsetzung einer funktionierenden Nachhaltigkeitspolitik und ökologisch verträglichen Wirtschaft zu helfen.
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Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems
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