Bettina Lausen, Jahrgang 1985, ist im Sauerland geboren und aufgewachsen und hat nach einer Lehre zur Bankkauffrau Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kultur und Geschichte studiert. Ihre Leidenschaft zum Schreiben hat sie schon früh entdeckt, verfasste zunächst Kurzgeschichten, Gedichte und Thriller – hat sich aber mittlerweile auf historische Romane spezialisiert. Ihr neuester Roman trägt den Titel „Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien", ist erst kürzlich erschienen und bot die Grundlage für das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern aus Menden. Der Roman erzählt die tragische Liebesgeschichte eines Paares, das zweimal durch den Zweiten Weltkrieg voneinander getrennt wurde. Im Vordergrund der Veranstaltung standen jedoch vielmehr die Ausführungen der Autorin zur Vorbereitung und Recherche. Um ihren Roman überhaupt schrieben zu können, hatte Bettina Lausen ein halbes Jahr recherchiert und großen Wert auf Genauigkeit gelegt. „Ich habe Quellen studiert, mir Wissen angelesen, mich über die sprachlichen Besonderheiten der Zeit informiert“, erzählte die Autorin. Darüber hinaus führte sie zur Vorbereitung ein Gespräch mit einer Zeitzeugin, die in den Kriegswirren aus dem Memelland ins Sauerland geflüchtet ist. Das Gespräch sei einerseits „sehr aufschlussreich“, andererseits „emotional berührend“ gewesen. Sofern es möglich sei, empfahl die Autorin den Zuhörern, Kontakt zu Zeitzeugen zu suchen, um sich ihre Erlebnisse schildern zu lassen.
Durch Auszüge aus ihrem Roman warf die Autorin anschließend einen Blick auf das Alltagsleben ihrer Protagonisten im Berlin der Vorkriegsjahre – entrissen aus der Normalität hin zu Angst, Verfolgung, Not und Krieg. Detailliert beschrieb sie den keimenden Antisemitismus, politische Zwänge und selbstverständliche Redewendungen der damaligen Zeit, die Hitler glorifizierten.
Bettina Lausen stellte dar, wie wichtig umsichtige Recherche ist, um Fakten richtig darzustellen und dass neben dem Geschichtsbuch auch ein Roman eine Form der historischen Auseinandersetzung sein kann.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ruft mit ihrem bundesweiten Wettbewerb Denkt@g junge Erwachsene dazu auf, sich intensiv mit dem Holocaust und der NS-Diktatur, aber auch mit heutigen Formen von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinanderzusetzen.Und das kann durch eigene, kreative Beiträge geschehen. Wie man teilnehmen kann, wird erläutert auf www.denktag.de.
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