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Analýzy a argumenty

Droht nun Inflation?

autori Jörn Quitzau

Analyse zu einer Dekade expansivster Geldpolitik

Nach der Finanzkrise ist die Europäische Zentralbank dazu übergegangen, eine expansive Geldpolitik zu verfolgen - selbst in konjunkturell guten Phasen. In der Corona-Krise sind die Programme der Notenbanken sogar noch umfangreicher. Unser Analysen & Argumente wirft einen Blick auf unsere finanzpolitische Situation und geht der Frage nach, ob wir nun eine Inflation erwarten können.

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  •   Hinter uns liegt eine Dekade extrem lockerer Geldpolitik mit unkonventionellen Notenbank-Maßnahmen. Faktisch ist die Geldpolitik in der Eurozone seit Jahren nur noch expansiv, selbst in konjunkturell guten Phasen. Auslöser für die extrem expansive Geldpolitik war die globale Finanzkrise 2008/09.
  •   Obwohl die Programme der Notenbanken zur Bekämpfung der Corona-Folgen noch umfangreicher sind als diejenigen aus der Zeit der Finanzkrise, fallen die Inflationserwartungen moderat aus. Eine größere Inflation ist in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Unterausgelastete Produktionskapazitäten sind kein gutes Umfeld für steigende Preise.
  •   Das expansive Handeln der Notenbanken verhindert ein Abgleiten in eine deflationäre Abwärtsspirale, legt aber nicht den Grundstein für eine stärkere Inflation.
  •   Wichtig wird sein, dass die Notenbanken den Ausnahmezustand ihrer Geldpolitik nur so lange beibehalten, wie auch der Ausnahmezustand in der Wirtschaft andauert. Wenn die Krise überwunden ist und sich die Konjunktur normalisiert, müssen die Notenbanken die geldpolitischen Zügel wieder straffen.
  •   Da eine Reihe struktureller Faktoren, auf die die Notenbanken kaum Einfluss haben, für niedrige Inflationsraten sorgen, sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Zwei-Prozent-Inflationsziel überprüfen.

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