Správy z podujatí
1. Platz: Zukunft braucht Erinnerungen
Die beiden Schüler des Gymnasiums der Stadt Meschede fragen nach der Zukunft ihrer Generation. Ihre wegweisende Antwort heißt: Zukunft braucht Erinnerungen. Die Kenntnis von Fakten zur Geschichte des Nationalsozialismus reicht ihnen nicht aus. Erinnern bedeutet für sie gleichermaßen zurück- als auch vorauszuschauen. Sie gehen einem ganz persönlichen Schicksal nach, dem des jungen jüdischen Tschechen Petr Ginz, der 1942 im Alter von 14 Jahren nach Theresienstadt deportiert und kurz vor Kriegsende in Auschwitz zu Tode kam. Lara und Thiemo Ewert nehmen den Betrachter ihrer Website mit auf ihre Spurensuche, eröffnen Einblicke in das Prager Tagebuch des Petr Ginz, beleuchten detailgenau den geschichtlichen Hintergrund und verknüpfen die Texte mit Erinnerungen seiner Schwester Chava Pressburger, die den Holocaust überlebte. Von einer Reise nach Prag zu den Lebensorten des Petr Ginz haben die beiden jungen Leute eindrucksvolle Fotos mitgebracht, die sie beziehungsreich kommentiert den Tagebucheintragungen zur Seite stellen.
Geschichte und Gegenwart werden in immer neuen Aspekten anschaulich. Der Betrachter wandert gleichsam mit durch die Stadt des Petr Ginz und wird Seite um Seite intensiver in die Lebensgeschichte dieses jungen kritischen Beobachters seiner Zeit hinein gezogen. Fragen der heutigen jungen Generation werden dringlich: Welche Einstellung haben wir persönlich zu Juden? Welche Vorbehalte oder Vorurteile gibt es zwischen uns und ihnen? Wie würden wir uns gegenüber Juden verhalten, wenn sie uns auf die Shoa ansprechen würden? Lara und Thiemo haben sich diesen Fragen ausgesetzt. Im Sommer 2008 nahmen sie an einem Jugendaustausch mit Israel teil. In der präzisen Schilderung verschiedener Begegnungen mit israelischen Jugendlichen nähern sie sich deren Erfahrungen an und verdeutlichen differenziert politische Prozesse der Gegenwart.
In ihrer Bewertung hat die Jury besonders hervorgehoben, dass den jungen Autoren der kreativ und durchdacht gestalteten Website eine Balance zwischen historischer Darstellung und Reflexion des Geschehens aus persönlicher Empathie gelungen ist. So beziehen sie den Betrachter in ihren Forschungsprozess ein.
Alle weiteren Gewinner und deren Internetseiten finden Sie auf der Denktag-Seite.
O edícii
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