Unsere Abendveranstaltung vom 06. März in Lingen befasste sich mit der Frage, wo in der Politik der moralische Kompass in aufwühlenden Zeiten stehen würde. Referenten waren Kora Blanken, Journalistin, Albert Stegemann MdB und online zugeschaltet aus Potsdam Dr. Gregor Ryssel, Referent für Grundsatzfragen der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Nach einer Einführung durch Franziska Kühling, eine Tagungsleitung des Hermann-Ehlers-Bildungsforum, gab es thematischen Input von Herrn Ryssel. Er beantwortete die Frage des moralischen Kompasses für sich selbst, wobei er herausfilterte, dass es für ihn keine klare und vor allem keine objektive Beantwortung der Frage gäbe. Ein moralischer Kompass könne laut ihm jedoch ein Anker sein, um Politik zu gestalten.
Danach übernahm Simon Göhler die Moderation der Diskussionsrunde. Frau Blanken und Herr Stegemann wurden zuerst über ihre eigenen moralischen Kompasse gefragt. Hier wurden Ideologien, Rationalität, Verhältnismäßigkeiten von zum Beispiel Freiheit und Sicherheit sowie die Würde des Menschen angesprochen.
Auch die Rolle der Medien wurde dann besprochen, wobei Frau Blanken hervorhob, dass Journalismus nur ein Mittler und kein eigenes Medium sei. Beim Journalismus seien unter anderem Wahrheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Demut wichtig für einen moralischen Kompass.
Auch die Glaubwürdigkeit der Medien und der Umgang mit diesen in den letzten Jahren wurden diskutiert. Hierbei wurden einerseits die Veränderungen der Medienlandschaft und die hiermit verbundenen Veränderungen auf die Demokratien besprochen, andererseits wurde debattiert, wie die Politik Informationen kommunizieren solle. Bezüglich Sozialen Medien und Fake News kam die Frage auf, wie belastbar der Mensch gegenüber Fake News sein und ab wann man Medien kritisch hinterfragen sollte. Frau Blanken beharrte darauf, dass aus diesem Grund Medienkompetenz bereits in Schulen zunehmend gefördert werden sollte, wodurch folglich weitere mögliche Veränderungen im Bildungssystem angesprochen wurden. Wichtig seien laut Herr Stegemann und Herr Ryssel beispielsweise die Medien-, Politik-, Traditions- und Demokratiekompetenz.
Die Veranstaltung wurde durch Fragen aus dem Publikum abgerundet. Hierbei wurden unter anderem Diskussionskulturen, die Komplexität von Politik, Lügenpresse, der Defizit zwischen Anspruch und Wirklichkeit und die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger angesprochen.
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