Nach Begrüßung und inhaltlicher Einführung durch Moderator Steffen Hetzschold analysierte Natalie Klauser, Referentin Demographischer Wandel in der Abteilung Gesellschaftlicher Zusammenhalt in der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., die politisch-wirtschaftlich-gesellschaftlichen Dimensionen einer alternden Gesellschaft und gab ihre Einschätzungen über Herausforderungen und Möglichkeiten in Zukunft bzw. für Reformen ab.
Klauser betonte zu Beginn, der Demographische Wandel sei als Megatrend zu begreifen und erläuterte, dass die Alterung der Gesellschaft allein schon am Wandel der Geburtenrate von den Babyboomern bis heute bei einem Wert von 1,4 Kindern je Frau deutlich werde.
Dies habe konkrete und schwerwiegende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Rente. In den nächsten 15 Jahren träten 13 Mio. Erwerbstätige in den Ruhestand, also 30 % des heutigen Erwerbstätigenpotentials; bis 2030 nähme die Zahl der Ruheständler um 4 Mio. zu. Schon heute würden 30 % der Rentenausgaben aus Steuermitteln finanziert (gleich 100 Mio. €), 2050 müssten 60 % des Bundeshaushaltes für die Rente aufgewendet werden. Das bisherige Umlageverfahren komme somit an seine Grenzen: 1962 habe das Verhältnis noch bei eins zu sechs gelegen (sechs Beschäftigte finanzierten einen Rentner), 2019 bei bereits 36 zu 100 und 2060 läge es bei 45 zu 100, also bei fast zwei zu eins. Eine generationengerechte Neuaufstellung der Altersvorsorge sei daher nötig – ansonsten müsste z.B. der Beitragssatz laut einer Studie von derzeit 18,6 % bis 2060 auf 23,8 % steigen.
Das Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Rentenversicherung wanke. Das Umlageverfahren sollte aber beibehalten werden, müsse aber durch Kapitaldeckung gestärkt werden, damit die Potentiale der beiden letztgenannten erhöht würden.
Neben der Zuwanderung von Fachkräften – schon heute fehlten 540.000 Fachkräfte und bereits 44 % der Berufsgruppen seien von einem Fachkräftemangel betroffen – müsse mehr in (Aus)Bildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie in Rahmenbedingungen für weiterarbeitende ältere Meschen investiert werden, um das inländische Potential zu heben. Schon in der Schule müsse ein Bewusstsein und finanzielle Allgemeinbildung geschaffen werden.
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