Die Corona-Pandemie verdeutlichte einer größeren Öffentlichkeit, wie wichtig der Rat aus der Wissenschaft für politisches Handeln ist. Auch für die anstehenden Transformationsprozesse in Gesellschaft und Wirtschaft sind wissenschaftliche Fakten und Bewertungen notwendig, etwa wenn es um Fragen des Klimaschutzes und des Schutzes der Biodiversität geht.
Auch NGOs aus Umwelt- und Naturschutz nehmen Einfluss auf Gesellschaft und Politik. Ihr Einfluss nimmt seit vielen Jahren zu. In Politik und Gesellschaft werden sie oft positiv bewertet. Und tatsächlich stellen viele NGOs nützliches Know-how bereit.
Allerdings gibt es auch erhebliche Unsicherheiten. Insbesondere, wenn ideologisch verhärtete Positionen und weniger wissenschaftlich fundiertes Wissen die Aktionen der NGOs bestimmen. Oft fehlt es an nachvollziehbaren Kriterien, um bewerten zu können, ob NGOs als politische Ratgeber zur Lösung von Problemen wirklich hilfreich sind. Hinzu kommt das Risiko, dass Eigeninteressen von NGOs nicht klar von gemeinwohlorientierten Interessen unterschieden werden können. Die verbreitete Wahrnehmung von NGOs als David im Kampf gegen Goliath, etwa gegen wirtschaftliche Konzerne, ist nicht stimmig. Ob sich NGOs tatsächlich für die „gute Sache“ einsetzen, sollte im Einzelfall geprüft werden.
Im positiven Fall ergänzen sich wissenschaftliche Politikberatung und die politische Einflussnahme von NGOs und unterstützen gemeinsam die Transformationsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit.