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Noch vor den Synagogen in der Reichspogromnacht brannten in Nazideutschland Bücher. Von Joseph Goebbels als „Unrat und Schmutz jüdischer Asphaltliteraten“ bezeichnet, wurden Bücher von Heinrich Mann, Ernst Tucholsky, Ernst Glaeser, Erich Kästner, Erich Maria Remarque und vielen anderen öffentlich verbrannt, um sogenanntes „undeutsches“ Gedankengut zu vernichten.
Zentrale Bedeutung hatte dabei vor allem am 10. Mai 1933 die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz. Trotz starken Regens versammelten sich tausende Menschen. Der Scheiterhaufen in der Mitte des Platzes brannte bis zu 12 Meter hoch.
Jene Nacht ging wie ein Riss durch das Leben der 131 Autoren, die auf der ersten „Liste des undeutschen Geistes“ standen. Ein Riss durch ihr Leben, durch ihr Werk. Ein Riss auch durch die Geschichte dieses Landes.
Der elsässische Schriftsteller René Schickele schrieb später im Exil: „Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.“
Genau dies war das Ziel Goebbels und all jener, die in dieser Nacht die Bücher in die Flammen warfen. Sie haben es letztlich nicht erreicht!
Den verbrannten Büchern und deren Autoren widmet der Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ die Ausstellung „Verbrannte Bücher. Von den Nazis verfemte Schriftsteller“, die vom 24. Januar bis 18. Februar in der Akademie zu sehen sein wird.
Zur Eröffnung der Ausstellung laden wir Sie herzlich ein!
25. Januar bis 18. Februar 2013: Mo. bis Do. 8.30 – 19.00 Uhr sowie Fr. 8.00 – 15.00 Uhr
Die Ausstellung wurde gefördert durch: Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Vattenfall Europe AG, Pfizer Deutschland GmbH und dem Bundesministerium des Innern
Programm
Begrüßung
- Andreas Kleine-Kraneburg, Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
- Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises Denkmal für die ermordeten Juden Europas
- Volker Weidermann, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Autor des Buches „Das Buch der verbrannten Bücher“
- Tatjana Blacher, Schauspielerin