Am 1. April 2025 veranstalteten das Hermann-Ehlers-Bildungsforum und die Gesellschaft für Sicherheitspolitik (Sektion Oldenburg) gemeinsam eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Tag der Befreiung?– Das Kriegsende in Ostdeutschland“.
Die Veranstaltung begann nach einer kurzen Eröffnung durch Martin Arnesorg (GSP) und Dr. Ann-Kristin Steiniger (Konrad-Adenauer-Stiftung) mit einem Vortrag von Dr. Hubertus Knabe, Historiker an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dr. Knabe präsentierte Einblicke aus seinem aktuellen Buch „Tag der Befreiung?“, das sich mit dem Kriegsende in Ostdeutschland beschäftigt.
Zu Beginn der Veranstaltung stand die Frage im Raum, ob man von einer Befreiung Ostdeutschlands durch Russland sprechen könne. Fundiert schilderte der Historiker mit seiner ruhigen Art und betonten Gewichtung das Thema. Dr. Knabe zog das Publikum in seinen Bann, indem er ohne visuelle Unterstützung die wesentlichen Punkte eindrücklich präsentierte. Anhand zahlreicher Zeitzeugenberichte ermöglichte er es dem Publikum, sich auch ohne bildliche Darstellungen in die schockierende Realität der damaligen sowjetischen Besatzungszone hineinzuversetzen. Es wurde deutlich, dass bereits der Einmarsch der Roten Armee mit Gewalterfahrungen einherging. Später nahm die sowjetische Geheimpolizei hunderttausende Zivilisten fest. Viele erlebten Zwangsarbeit oder wurden in Gefängnisse gesperrt. Eine ganze Generation war traumatisiert und hatte kaum Gelegenheit, diese Erfahrungen zu verarbeiten.
Zum Ende des Vortrags projizierte Dr. Knabe das Thema in die gegenwärtige Zeit und betonte, wie eng Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft seien. Der Krieg gegen die Ukraine zeige erneut, dass Folter, Vergewaltigungen und Erschießungen im russischen Militär nie aufgearbeitet worden seien und dass sie von den Verantwortlichen auch jetzt wieder als normale Begleiterscheinungen des Krieges betrachtet würden.
Die Veranstaltung endete mit einer Diskussions- und Fragerunde, die sich mit der heutigen ostdeutschen Mentalität und den Auswirkungen des Ukraine-Krieges befasste. Am Ende wurde betont, dass selbst in Zeiten des Krieges grundlegende moralische Prinzipien wie die Würde und die Rechte der Zivilbevölkerung nicht aufgegeben werden sollten.
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