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Aktuelle Umfrage über Forschungsfreiheit an deutschen Universitäten

Die meisten Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an deutschen Universitäten fühlen sich in ihrer Forschung frei, doch es gibt auch eine ganze Reihe von Problemen, die die wissenschaftliche Arbeit behindern. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter Universitätsprofessorinnen und Universitätsprofessoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Hochschulverbandes und der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt hat.

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93 Prozent der Befragten sagen, ihrer Ansicht nach gebe es in Deutschland sehr viel oder viel Wissenschaftsfreiheit. Damit gehört Deutschland zu den Ländern, denen die – oft international gut vernetzten – Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer am meisten Wissenschaftsfreiheit zuschreiben, während sie beispielsweise den USA „nur“ zu 87 Prozent sehr viel oder viel Wissenschaftsfreiheit attestieren. Am Ende der Rangliste steht China, von dem 89 Prozent sagen, es gebe dort wenig oder gar keine Wissenschaftsfreiheit.

Doch Wissenschaftsfreiheit alleine garantiert noch nicht ungehinderte Forschung. Drei Viertel der Befragten stimmen der Aussage zu: „Zur Forschung gehört auch schöpferische Muße. Die fehlt“. Mehr als zwei Drittel, 68 Prozent, befürworten die These, dass „unter dem Zwang zum schnellen Publizieren die Forschung und die Lehre“ leide. Auch der Fachkräftemangel macht sich an den Universitäten bemerkbar: Fast jeder zweite Befragte klagt, dass es schwerer als früher sei, gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Hochschule zu halten, weil die Wirtschaft bessere Chancen biete.

Ein besonderes Problem an den Universitäten sehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der wachsenden Bürokratie: Gerade noch etwas mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit, 52 Prozent, verbringen sie mit Forschung und Lehre. Rechnet man die Prüfungen hinzu kommt man auf 59 Prozent. Die übrige Zeit wird vor allem für die akademische Selbstverwaltung, Gutachten sowie Anträge aufgewendet. Vor rund vier Jahrzehnten entfielen, wie eine Allensbacher Umfrage aus dem Jahr 1977 zeigt, noch 72 Prozent der Arbeitszeit der Professorinnen und Professoren auf Forschung, Lehre und Prüfungen. Vor allem die Einwerbung von Forschungsmitteln belastet den Alltag erheblich: 71 Prozent der befragten Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer sagen in der aktuellen Umfrage, die Antragsverfahren seien zu kompliziert und aufwendig. Es koste zu viel Zeit, sich für Forschungsmittel zu bewerben.

Die in der jüngeren Zeit in der öffentlichen Diskussion beklagten Einschränkungen der Diskussionsfreiheit durch das Meinungsklima an Universitäten sind dagegen aus Sicht der Befragten ein nicht so stark ins Gewicht fallendes Forschungshindernis. Aber immerhin 13 Prozent beklagen, dass „Political Correctness“ es verhindere, bestimmten Forschungsfragen nachgehen zu können. 90 Prozent der Befragten vertreten die Ansicht, es müsse erlaubt sein, prominente Parteipolitikerinnen und Parteipolitiker an die Universität einzuladen. Im Detail legen allerdings nicht wenige Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer durchaus strenge Maßstäbe bei der Frage an, was an einer Universität erlaubt sein sollte. So äußern 53 Prozent die Ansicht, es sollte an einer Universität nicht erlaubt sein, den Klimawandel zu bestreiten. 37 Prozent finden, es sollte an Universitäten nicht erlaubt sein, Rüstungsforschung zu betreiben, und immerhin 25 Prozent meinen, es sollte an Universitäten nicht erlaubt sein, sich der gendergerechten Sprache zu verweigern, indem beispielsweise von „Studenten“ statt „Studierenden“ gesprochen wird.

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