Predavanje
Детаљи
Konrad Adenauer im Juli 1963 zum Rücktritt von David Ben Gurion als israelischer Ministerpräsident:
„Ich dachte an Ihr Volk, das unter Ihrer Führung zwar das Schwerste überwunden hat, dessen Lage aber weiterhin gefährdet ist – und ich dachte an Sie persönlich. ... Sie sind ... für die Aussöhnung zwischen dem israelischen und dem deutschen Volk eingetreten, und Ihre persönlichen Bemühungen haben es vor allem zuwege gebracht, daß sich beide Völker nähergekommen sind und daß gute Aussichten für eine immer bessere Zusammenarbeit bestehen.“
Im Oktober 1963 würdigte Ben Gurion seinerseits den ersten Bundeskanzler:
„Konrad Adenauer ... wird in die deutsche und die europäische Geschichte als einer der großen Staatsmänner unserer Zeit eingehen, der nach der Katastrophe und der Schande, in die das Naziregime Deutschland und einen erheblichen Teil Europas gestürzt hatte, für die wirtschaftliche, politische und moralische Wiedergeburt seines Landes verantwortlich zeichnete.
Im Gedenk- und Jubiläumsjahr 2008 blicken wir auf markante Ausgangspunkte der israelisch-deutschen Beziehungen und des christlich-jüdischen Dialogs vor 60 Jahren zurück: Auf die Ausrufung des Staates Israel durch Ben Gurion am 14. Mai 1948 und die Wahl Adenauers zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates am 1. September 1948, somit zum „ersten Mann des zu schaffenden Staates, noch ehe es ihn gab” (Carlo Schmid). Wie sich danach, in den Gründungszeiten beider Staaten, die bilateralen Kontakte gestalteten – und wie sich, in einer einmaligen historischen Konstellation, die persönliche Verbindung der beiden alten Staatsmänner entwickelte, steht im Mittelpunkt der Betrachtung des Referenten. Dr. Hans Peter Mensing, langjährige Leiter des Editionsbereich der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, stützt sich dabei auch auf bisher unbekanntes Archivmaterial, das in den beiden Nachlässen erst jetzt ermittelt wurde.