Izveštaji sa događaja
Anlässlich des 100. Geburtstages von Paul Lücke begrüßte die Konrad-Adenauer-Stiftung rund 250 Gäste im Haus der Geschichte in Bonn, darunter alle sechs Kinder von Paul und Rosa Lücke.
Paul Lücke gehörte zu den herausragenden Christlichen Demokraten in den Aufbaujahren der Bundesrepublik Deutschland: Bundestagsabgeordneter ab 1949, Vorsitzender des Ausschusses für Wiederaufbau und Wohnungswesen ab 1950, von 1957 bis 1968 Bundesminister für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung, von 1965 bis 1968 Bundesminister des Innern. Paul Lücke hatte Mut zu unpopulären Entscheidungen. Seine Haltung verlieh ihm Glaubwürdigkeit
Kopf und Stimme der Union in der Wohnungspolitik
Nach der Begrüßung durch den Hausherrn Hans Walter Hütter und den Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hanns Jürgen Küsters, porträtierte Günther Schulz, Universität Bonn, Paul Lücke als „Vater des sozialen Wohnungsbaus“. Lücke, der zur Zeit der Weimarer Republik das Wohnungselend im Berliner Wedding erlebt hatte, erachtete Wohnungspolitik als ein Element zum Schutz der Demokratie. Er wollte Räume für Familien schaffen, „Vermassung“ und „Verproletarisierung“ entgegenwirken. Armut und Entwurzelung, Hoffnungslosigkeit und Mangelsituation führten in seinen Augen zu politischer Radikalisierung. Lücke stand für das Konzept der Eigenverantwortung, Nachbarschaftshilfe und Selbstsicherheit des Einzelnen. Offensichtlich war die Wohnungsnot nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs groß: Für 15 Millionen Haushalte standen 9 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Ruinen, Scheunen, Keller und Nissenhütten boten Obdach. Gegen Widerstände führte Lücke die Wohnungspolitik in zwei Gesetzen (1950 und 1956) weg von der Zwangswirtschaft. Er liberalisierte den Markt, ohne die soziale Absicherung zu vergessen. Auf drei Säulen beruhten Lückes Pläne: sozialer Wohnungsbau mit Mietpreisbindung, steuerbegünstigter Wohnungsbau, frei finanzierter Wohnungsbau. Es war die Zeit des Bauparens. Auf der Grundlage seiner Konzepte wurden in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre jedes Jahr 600.000 Wohnungen fertiggestellt.
Für eine wehrhafte Demokratie
Als die noch junge Demokratie der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger Jahren von innen durch eine erstarkende NPD und von außen durch die Hochphase des Kalten Krieges bedroht wurde, war es Ziel aller demokratischen Kräfte, die Verfassung zu schützen. Die Erfahrung der wehrlosen Weimarer Republik durfte sich nicht wiederholen. Der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium Günter Krings schilderte in seinem Beitrag Paul Lückes Leistung als Bundesinnenminister bei der Erarbeitung einer Notstandsgesetzgebung. Nachdem seit 1958 drei Entwürfe seiner Vorgänger abgelehnt worden waren, gelang es Lücke im Konsens mit dem politischen Gegner einen für alle Seiten tragfähigen Kompromiss zu schließen. Das andere große Thema in Lückes Amtszeit war die Wahlrechtsreform. Für Lücke war das Mehrheitswahlrecht die Grundvoraussetzung für eine stabile Demokratie. Er fürchtete die Zersplitterung des Parteiensystems, wollte tragfähige Mehrheiten im Parlament. Nicht nur die SPD ließ ihn am Ende bei diesem Thema im Stich, auch Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger verweigerte am Schluss die Unterstützung, wie Lücke später in einem Brief festhielt. Für ihn jedoch war die Wahlrechtsreform eine Schicksalsfrage – und so trat er, konsequent wie er war, von seinem Amt zurück, um seine Überzeugung nicht zu verraten.
Eine Frage der Glaubwürdigkeit
„Vor allem aber begeisterte mich sein Rücktritt“, erklärte Bernhard Vogel anschließend in seinen Erinnerungen an Paul Lücke. Ein Politiker müsse seine Grenzen kennen und dürfe seine Glaubwürdigkeit nicht in Frage stellen. Sehr persönlich schilderte Vogel den Menschen Paul Lücke, den das Wertesystem der katholischen Soziallehre geprägt hat und der sich mit hohem Engagement bei den katholischen Laien und als Präsident des Katholikentags 1962 in Hannover einbrachte. Treu und bescheiden, keine Tageserfolge suchend, kämpferisch in der Sache, ein aufrechter Demokrat – „Paul Lücke hat sich um unser Gemeinwesen und um unsere Kirche verdient gemacht.“
Für ihren Vater sei Politik kein Job, sondern eine „sittliche Aufgabe“ gewesen. Im Namen der Familie dankte Maria Theresia Opladen abschließend der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Ausrichtung der Feier zum 100. Geburtstag.
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