Nach Begrüßung, inhaltlicher Einführung und Vorstellung der Referenten durch Schulleiter Gerrit Ulmke bzw. Veranstaltungsleiter Felix Kraft, begann Luis Engelhardt, Leiter des Präventionsprojekts „Zusammen1“ bei Makkabi Deutschland e.V., den 94 Schülerinnen und Schülern der vier 10. Klassen die gesellschaftliche Ausnahmerolle Makkabi Deutschlands sowie den Unterschied zu anderen Vereinen zu erklären.
Anhand einer Power-Point-Präsentation mit verschiedenen Statistiken zum Thema Antisemitismus in Deutschland und einem kurzen Video mit persönlichen Erfahrungsberichten einiger Makkabi-Mitglieder, führte er die erschreckende Realität der immer noch verbreiteten Diskriminierung und des Hasses gegen Juden in Deutschland vor Augen.
Nach diesem bedrückenden Bild aus den Erfahrungen eines jüdischen Vereins gab Uwe Becker, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Beauftragter des Landes Hessen für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, den Schülerinnen und Schülern weitere Beispiele aus dem täglichen Leben gleichaltriger jüdischer Jugendlicher: Von schwer bewaffneten Polizisten bewachte Schulen, der Unsicherheit, ob man vor nicht-jüdischen Mitmenschen und Freunden offen über seine Religion oder Herkunft sprechen könne und sogar von Gedanken, nach Ereignissen wie dem Anschlag in Halle nach Israel auszuwandern.
Das Sensibilisieren der Schülerinnen und Schüler verband Becker mit dem eindringlichen Appell, keine Trägheit im Angesicht des wiederaufkommenden Antisemitismus walten zu lassen, sondern geschlossen und entschieden gegen Hass und Diskriminierung einzustehen.
Als letzter Redner stellte der Publizist und Politiker Daniel Cohn-Bendit die Frage, was und wer denn überhaupt jüdisch oder ein Jude sei. Er persönlich sei nicht religiös und trotzdem ein Jude. Nach dieser offen gelassenen Frage erzählte er von der Flucht seiner Familie vor den Nationalsozialisten. Er folgerte aus seinen persönlichen Erfahrungen und Empfindungen, dass für ihn „Jude-Sein eine Schicksalsgemeinschaft“ sei. In Bezug auf den auch heute noch verbreiteten Antisemitismus meinte er: „Auch, wenn es keine Juden mehr gäbe, gäbe es immer noch Antisemiten.“ Erst wenn wir herausfänden, warum eine Gesellschaft Buhmänner brauche, könnten wir der Lösung des Problems näherkommen.
Es folgte eine Arbeitsphase der Schülerinnen und Schüler, in der sie sich mit dem Gehörten und den aufgeworfenen Fragen beschäftigten, was im Anschluss zu einer angeregten Diskussion mit den Referenten führte.
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