Izveštaji sa događaja
Der Faktor ’Persönlichkeit‘ habe in den Werken von Hans-Peter Schwarz stets eine besondere Rolle eingenommen, sagte Thomas Rathenow von der Verlagsgruppe Random House in seinem Grußwort. „Seine biografische Art der Beschreibung von Zeitgeschichte zeichnen ihn und sein Lebenswerk aus, denn diese fruchtbare Nähe zwischen Wissenschaft und Journalismus ist selten bei Vertretern seiner Zunft.“ Schwarz‘ politische Zeitgenossenschaft lasse ihn nah am politischen Geschehen operieren, ohne jedoch dabei seine Objektivität zu verlieren.
Monster, Retter, Mediokritäten
Es sei schwer, etwas über einen großen Biografen zu sagen, besonders wenn er solch große Werke wie die über Konrad Adenauer und Helmut Kohl verfasst hat, sagte Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident a.D. gleich zu Beginn seiner Laudatio. Doch diese Werke seien natürlich nicht alles. „Schwarz hat auch 77 Skizzen zu ‚Monstern, Rettern, Mediokretitäten‘ verfasst, die das 20. Jahrhundert geprägt haben. Diese sollten keinesfalls unerwähnt bleiben, denn sie repräsentieren eine Jahrhundert-Rückschau in Lebensbildern.“
Doch nicht nur rückblickend seien seine Werke von großer Bedeutung. „Blicken wir heute auf die Lage in Europa und dieser Tage vor allem auf die Krim-Krise, so haben seine Analysen nichts von ihrer Aktualität verloren“, so Rüttgers. Er sei zudem nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Essayist von hohen Gnaden, ein „Chronist der Bundesrepublik von ihren Anfängen bis heute“. Seinen Werken lägen stets drei Hauptthesen zugrunde: ja zur europäischen Integration, ja zur Nation, ja zum transatlantischen Bündnis. In einer Zeit, in der Europa und die Welt einen fundamentalen Wandel durchlaufen, halte Schwarz eine weitere Demokratisierung Europas für den richtigen Weg.
Der Intellektuelle: zwingend ein Kritiker?
In der anschließenden Diskussion wurde sich zu Ehren von Schwarz dem Thema „Politik und Intellektuelle in der jüngeren deutschen Zeitgeschichte“ zugewandt. „Der Intellektuelle muss nicht immer automatisch ein Kritiker sein“, sagte Prof. Dr. Andreas Rödder. Aber es sei besser, wenn er sich in dieser Rolle als Salz in der Suppe verstehe, als den Applaus zu suchen, so der Historiker der Universität Mainz. Eines der Hauptprobleme für ihn bestehe jedoch darin, dass der Intellektuelle meist mit einem moralischen Anspruch auftrete, an dem er letzten Endes selbst scheitere.
„Intellektuelle Menschen verfügen über eine enorme Kraft des Denkens, die wir alle im pragmatischen Leben nicht haben“, sagte Prof. Dr. Kurt Biedenkopf. Er halte die Distanz, die zuweilen zwischen Intellektuellen und Politik entstehe, nicht für sinnvoll, so der ehemalige Ministerpräsident. Burkhard Spinnen übernahm offensiv die Rolle des Intellektuellen in der Runde und sagte, dass es den solidarischen Intellektuellen nicht gebe, sondern er immer Kritiker sein müsse. Das sei auch gut so, denn „alle Länder der Menschheitsgeschichte sind untergegangen, aber über ihre zeitgenössischen Kritiker sprechen wir noch heute“, so der Schriftsteller.
“Ein Diskussionsparadies“
Es gebe heute viele, die der Regierung auf die Finger schauen wollen und in der Nachkriegszeit habe es eine ganze Reihe von leidenschaftlichen Debatten hierzulande über NATO-Doppelbeschluss, Notstandsgesetze, Nachrüstung und anderes gegeben, sagte Thomas Schmid. „Aber ich frage mich, warum es keine Großdebatte unserer Zeit gibt, etwa zur Frage von repräsentativer versus direkter Demokratie angesichts der Unzufriedenheit so vieler Menschen, so der Journalist.
In seinem Dankwort erinnerte Schwarz an seinen ersten Kontakt mit der Konrad-Adenauer-Stiftung am 19. Juni 1962 auf Schloss Eichholz, wo er zu einem Vortrag eingeladen war. „Ich habe die Stiftung damals als Diskussionsparadies erlebt mit ihrem reizvollen Mix von Politikern, Experten und Vertretern der Zivilgesellschaft und möchte mich ganz herzlich bei Ihnen allen bedanken.“
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