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Ich werde nicht hassen: Meine Töchter starben, meine Hoffnung lebt weiter

Die Geschichte von Prof. Izzeldin Abuelaish

Frieden, Versöhnung und Vergebung – das sind die Stichworte, mit denen sich das Diskussionsgespräch zum Buch „Ich werde nicht hassen: Meine Töchter starben, meine Hoffnung lebt weiter“ des palästinensischen Arztes Prof. Izzeldin Abuelaish zusammenfassen lassen. Prof. Abuelaishs Töchter und seine Nichte sind tragische Opfer des Nahost-Konfliktes und kamen durch eine israelische Panzergranate ums Leben. Dennoch setzt sich Prof. Abuelaish unermüdlich für Versöhnung ein. In Kooperation mit Global Bridges e.V. und dem Deutschen Orient-Institut fand die Veranstaltung, in der Abuelaish eindrücklich und emotional aus seinem Leben berichtete, in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin statt.

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Dass Izzeldin Abuelaish dieser Tage nicht nach Vergeltung strebt, sondern über sein autobiografisches Buch berichtet, ist seinem außergewöhnlichen Charakter zu verdanken. Diesen hob auch Andreas Kleine-Kraneburg (Konrad-Adenauer-Stiftung) in seiner Begrüßung hervor. Anschließend richtete sich Prof. Abuelaish, in den Medien oftmals als „Gaza Doktor“ oder „Martin Luther King des Nahen Ostens“ bezeichnet, in seiner Ansprache direkt an das Publikum. Er appellierte eindringlich an die Gäste, dass nur Versöhnung und Menschlichkeit – und nicht Waffengewalt – zum Frieden führen können.

Im von Nora Müller (Körber-Stiftung) moderierten Gespräch führte der Medizinprofessor seinen persönlichen Werdegang und die persönlichen Schicksalsschläge, die seine Familie ereilten, näher aus: Izzeldin Abuelaishs Leben ist seit seiner Geburt im Gazastreifen von Extremen gekennzeichnet. Trotz der beschwerlichen Kindheit in einem Flüchtlingslager konnte Prof. Abuelaish ein Medizinstipendium an der Universität in Kairo erlangen und arbeitete als erster palästinensischer Mediziner in einem israelischen Krankenhaus. So stand er schon früh für Dialog und Annäherung ein.

Am 16. Januar 2009 beschoss ein israelischer Panzer das Haus von Izzeldin Abuelaish im Gaza-Streifen und tötete drei seiner Töchter und seine Nichte. Wie Abuelaish ergreifend erklärte, setzt er sich nicht trotz des Todes seiner Töchter, sondern gerade deswegen für den Weg der Aussöhnung ein, anstatt Vergeltung zu fordern.

Das Andenken seiner Töchter ist für ihn Leitmotiv und Motivation, in einem Konflikt mit erschreckend vielen Opfern, für menschliche Lösungen einzutreten. Seine größte Hoffnung ist, dass seine Töchter zu den letzten Opfern auf dem Weg zum Frieden zwischen Palästinensern und Israelis gehören. Auch sein Einsatz als Mediziner stand im Fokus des Dialogs: In seiner Funktion als außerordentlicher Professor an der Universität Toronto vermittelt Abuelaish in seinen Kursen u.a. Wege zur Förderung der Gesundheit als Strategie für Frieden. Aus diesen Gründen rief er auch seine Stiftung „Daughters for Life“ ins Leben, die sich im Gedenken an seine Töchter der Förderung von Gesundheits- und Bildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen im Nahen Osten widmet.

Seine starke Haltung für eine Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern sowie ein Blick auf die aktuelle politische Situation im Nahen Osten waren gleichfalls bestimmende Themen des Abends.

Das Publikum war sichtlich bewegt, gepaart mit einer bedrückenden Stille im Saal, als zum Ende der Veranstaltung Abuelaish ein Gedicht vortrug, das einer seiner verstorbenen Töchter gewidmet ist. Die Ergriffenheit des Publikums an diesem Abend ließ sich an der regen Interaktion ablesen. Nicht nur während der Fragerunde, sondern auch nach Ende des Vortrages war Prof. Abuelaish von zahlreichen Menschen umgeben, die mit ihm ins Gespräch kommen wollten.

Ein Abend, den man lange im Gedächtnis behalten wird. Denn Prof. Abuelaish hat während dieser Veranstaltung eine Botschaft ganz deutlich gemacht: Er wird nicht hassen, seine Hoffnung lebt weiter.

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Andreas Kleine-Kraneburg

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Felix Bäuml

Felix Bäuml

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