Die Geschichte des Geländes ist viergeteilt. In den 1930er Jahren entstanden auf ihm die ersten Barracken für Bauarbeiter, welche für den bis heute bestehenden Truppenübungsplatz verschiedene Gebäude, unter anderem Kasernen, errichteten. Ab 1940 führte der Frankreichfeldzug zu vielen Kriegsgefangenen, weshalb die Arbeiterunterkunft in ein Kriegsgefangenenlager unter Aufsicht der Wehrmacht umgewandelt wurde. Mit der „Operation Barbarossa“ gegen die Sowjetunion stiegen die Zahlen der Insassen des Lagers jedoch so sehr an, dass die Bestimmungen der Genfer Konvention kaum mehr eingehalten werden konnten. Aufgrund des Unwillens der Reichsregierung, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, verschlechterte sich die Situation, insbesondere der slawischen Kriegsgefangenen erheblich. Mangelnde Unterkünfte führten dazu, dass Tausende auf der offenen Fläche oder in Erdhöhlen unterkommen mussten. Dies ergab zusammen mit dem strengen Winter und einer grundsätzlichen Mangelversorgung eine tödliche Mischung. Krankheiten grassierten und die unhygienischen Verhältnisse boten nur wenig Erholung von der körperlich sowie seelisch erschöpfenden Zwangsarbeit. Um dem Massensterben zu entgehen, versuchten manche in ihrer Verzweiflung, Gürtel oder die Rinde von Bäumen zu essen.
Im Laufe des Krieges und aufgrund der hohen Todesrate verringerten sich die Zahlen der Kriegsgefangenen zunehmend, weshalb immer größere Teile des Lagers an die Schutzstaffel (SS) übergeben wurden. Diese versuchte zunächst ein Austauschlager einzurichten, in welchem vor allem Juden mit Verbindungen ins Ausland als Geiseln gehalten wurden. Man erhoffte sich, diese später gegen Kapital oder gegen gefangengenommene Offiziere auszutauschen. In Folge dieser Übernahme verschlechterte sich die Situation erneut, unter anderem das sadistische Verhalten einiger SS-Wächter setzte den Häftlingen zusätzlich zu. Dennoch kam es weder zu einer Rebellion, noch wurden wirklich Ausbruchversuche unternommen. Dies begründet sich einerseits daraus, dass viele der Austauschhäftlinge die Hoffnung hatten, irgendwann in die „Freiheit“ entlassen zu werden, anderseits aber auch aus der Ausweglosigkeit ihrer Situation. Die Ausstattung des Lagers mit Elektrozäunen, Wachtürmen und Maschinengewehren trug das letzte dazu bei, dass die stark geschwächten Häftlinge im Lager verbleiben mussten.
Zugleich stärkte der Anblick dieser Situation die Ideologie des Regimes in der Bevölkerung, welche bei Sonntagsausflügen das Lager der „Untermenschen“ besuchte, die sich anscheinend von Baumrinde ernähren konnten. Man ging sogar soweit, Nahrung wie Brötchen in über die Zäune zu werfen und sich wie im Zoo darüber zu belustigen, wie sich die Gefangenen um diese stritten. Von einer Unwissenheit der Zivilbevölkerung, über das, was im Lager passierte, kann im Fall von Bergen-Belsen also keine Rede sein.
Der Vormarsch der Alliierten führte zunächst dazu, dass das Lager noch stärker überfüllt wurde. Große Mengen an Gefangenen aus anderen Lagern wurden in langen Fußmärschen in Richtung Bergen-Belsen geschickt, um diese vor der Befreiung durch die Sowjetunion im Osten bzw. die Westalliierten zu „evakuieren“. Zwar wurde das Lager am Kriegsende von den Briten befreit, jedoch endete das Massensterben hierdurch noch nicht. Die vielen im Lager herumliegenden Leichen boten einen erschreckenden Anblick. Zwar versuchten die Briten den Gefangenen so gut wie möglich zu helfen, jedoch sahen auch sie am Ende keinen anderen Ausweg mehr, als die Toten mit Planierraupen in Massengräbern zu begraben und das Lager abzubrennen, um einer Ausweitung der Verseuchung vorzubeugen.
Anschließend begann der letzte Teil der Lagergeschichte. In und um dieses wurden zwei „Displaced Persons Camps“ eingerichtet. Viele der Überlebenden verblieben noch bis 1950 dort, da ihre Heimatdörfer vernichtet waren oder die Rückkehr in die Heimat aus politischen Gründen nicht möglich war. Auch eine Auswanderung blieb lange Zeit schwierig, da die alliierten Länder diese nicht aufnehmen wollten und die Gründung des Staates Israel erst 1948 erfolgte.
Zum Zeitpunkt der Befreiung dokumentierten die Befreier viele der Szenen, welche sich ihnen darboten und auch die Zeitzeugen gaben im Laufe der Zeit viele Interviews über ihre Erlebnisse während des 2. Weltkrieges. Diese Dokumente ermöglichen es der Gedenkstätte heute, eine der umfangreichsten Ausstellungen zum Thema des Holocausts bereitzustellen. Anzumerken bleibt jedoch, dass die Ausstellung insbesondere der Filmaufnahmen von Leichenbergen und Elend bis heute umstritten bleibt, da der Wert für die historische Bildung zwar sehr hoch ist, jedoch oft kritisiert wird, dass die Menschenwürde der Opfer hierbei missachtet werde.
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