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Neue Krisenszenarien verlangen neue Strategien der Krisenintervention

Fachtagung „Vernetzte Sicherheit und Entwicklung“

Neuartige Konflikte - mit zunehmend nicht-staatlich organisierter Gewalt - führen zu asymmetrischen Krisenszenarien, die traditionelle sicherheitspolitische Handelsmaxime überfordern. Das verlangt nach einer stärkeren Zusammenarbeit von Akteuren der Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik. Diese vernetzten Antworten auf die neuen Herausforderungen müssen nicht nur ressort- und sektoren-, sondern auch länderübergreifend umgesetzt werden.

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In einer Kooperationsveranstaltung der Abteilungen „Politik und Beratung“ und „Internationale Zusammenarbeit“ der Konrad-Adenauer-Stiftung diskutierten Experten in einer Fachtagung über Grenzen und Möglichkeiten der vernetzten Sicherheit.

In einem Einführungspanel erörterten die Teilnehmer zunächst den Begriff der vernetzten Sicherheit. Was diese für die Entwicklung in Afrika bedeuten kann, beleuchtete der Nachmittagspanel. Prominenter Gast war hier Werner Rauber, Oberst im Generalstaab und Leiter der Abteilung Lehre am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Accra, Ghana. Er betonte die Wichtigkeit von Krisenprävention und –analyse. „Ziel unseres Centres ist es, durch Forschung und Lehre Einfluss auf das ‚Peacekeeping’ auszuüben und Krisen zu verhindern“, so Rauber. Kurzfristige militärische Stabilisierungsoperationen würden eine solche Aufgabe nicht bewältigen können. Rauber verdeutlichte: „Da muss man langes Stehvermögen haben. Das muss man auf 50 Jahre anlegen und das muss man den Geberländern erklären." Das KAIPTC kooperiere mit anderen „Training Centres“, denn „was in einem Zentrum zum „Peacekeeping“ entwickelt wird, sollen die anderen auch erfahren“, erklärte der Oberst. Es gibt einen von der Afrikanischen Union (AU) festgelegten Curriculum. Deutschland hat 48 Prozent dieser Kurse finanziert. Die Evaluierung der Kurse und der Forschung sei fundamental, unterstrich Rauber, denn nur so könne man feststellen, ob die Theorie in der Praxis zum Tragen komme.

Dr. Christoph Grams von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) war ebenfalls der Meinung, dass kurzfristige militärische Einsätze nur wenig zur Entwicklung in Afrika beitragen. „Die Frage, die man sich stellen muss ist: Wie gelingt es, dass Post-Conflict wirklich Post-Confict bleibt und nicht erneut in ein Konflikt ausartet?“, so Grams. Hierfür müssten Einsatzbereiche einzelner Abteilungen in ressortübergreifenden Konzepten klarer definiert werden. Zur nachhaltigen Entwicklung gehöre die Sicherung von politischer Stabilität. „Konflikte gibt es immer. Es geht jedoch darum Mechanismen zu entwickeln, mit denen Konflikte gewaltfrei gelöst werden können“, erläuterte Grams.

Dr. Michael Lange, Leiter der Arbeitsgruppe Außen-, Sicherheits- und Europapolitik der Konrad-Adenauer-Stiftung, schloss die Fachtagung mit der Gründung eines Gesprächskreises ab. „Wir waren positiv überrascht über das große Interesse an dieser Veranstaltung“, sagte Lange und meinte weiterhin „das zeigt, dass wir auf einen Bedarf gestoßen sind.“ Die Fachgespräche über vernetzte Sicherheit und Entwicklung werden ab heute in loser Folge im selben Format weitergeführt. In der nächsten Runde soll ein ganz konkreter Sachverhalt analysiert werden. Lange blickte voraus: „Somalia und Piraterie sind sicherlich mögliche Themen für eine Folgeveranstaltung.“

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19.06.2009.
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