Seminar
Детаљи
Das erste Seminar zum Thema „Parlamentarische Demokratie - Parteien und politische Ideologien“ fand am 2. und 3. März 2013 in Budva statt. Daran nahmen Nachwuchspolitiker aller im montenegrinischen Parlament vertretenen Parteien, sowie KAS Stipendiaten teil. Dr. Vladimir Pavićević von der Fakultät für politische Wissenschaften aus Serbien, konnte als Referent gewonnen werden.
Politische Bildung der jüngeren Generation bleibt auch weiterhin eine der wichtigsten Aufgaben der Konrad Adenauer Stiftung in Montenegro. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die jungen Nachwuchspolitiker gelegt werden. Deren Parteien rekrutieren sie oft für die Parteiarbeit, ohne dabei werteorientiert mit ihnen zu arbeiten. Deshalb spricht dieses Projekt vor allem die zukünftige politische Elite an, um durch die Förderung ihrer politischen Kompetenzen und Fertigkeiten, die demokratischen Entwicklungen des Landes zu unterstützen.
Das Seminar began mit einer Einführung von Sanija Sljivancanin, der Koordinatorin der KAS in Montenegro. Dabei klärte sie die Anwesenden über das Konzept und das Ziel der bevostehenden Fortbildung auf. Außerdem gab sie einen kurzen Einblick in die Arbeit und die Projektreiche der KAS in Montenegro.
Um dieses Seminar von Anfang an interaktiv zu gestalten, setzte Dozent Dr. Vladimir Pavicevic mit einem Brainstorming zum Begriff Demokratie fort. Dadurch konnte er sich ein Bild über die Denkweisen und das Wissen der Teilnehmer machen, um die Vorlesung dementsprechend anzupassen.
Danach wurde das Thema „Demokratie - Werte und Errungenschaften“ umfassend behandelt. Als Grundwert der Demokratie wurde Gleichheit definiert, als Grundprinzip das Mehrheitsprinzip. In diesem Zusammenhang wurde die geschichtliche Entwicklung der Demokratie, von der Antike bis zur Gegenwart, vorgestellt. Herr Pavicevic zeigte die Unterschiede der verschiedenen Konzepte auf. Beispielsweise die der antiken, radikalen, konstitutionalen und liberalen Demokratie.
Bezüglich der „parlamentarischen Demokratie“ betrachtete das Seminar die grundlegenden Werte einer Demokratie, wie der politische Pluralismus, Wahlen, Rechtstaatlichkeit, Marktwirtschaft usw. Die theoretische Einführung wurde mit einer Übung ergänzt, wobei Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt wurden. Diese hatten die Aufgabe sich über konkrete Prinzipien der Demokratie Gedanken zu machen und diese zu diskutieren. In einer anschließenden Debatte wurden die Überlegungen präsentiert. Themen der Diskussion waren: gibt es einen Mittelstand in Montenegro, wie stark ist die Rechtstaatlichkeit in Montenegro verwurzelt und sollte der Präsident des Landes durch direkte Wahlen oder im Parlament gewählt werden. Die Debatte zu der Übung zeigte, wie wichtig diese Fortbildung für die Nachwuchpolitiker ist. Viele zeigten falsches oder sehr wenig Wissen über die Fragen der Diskussion.
Im weiteren Verlauf des Seminars behandelte Herr Pavicevic die Themen „Politik und politische Kultur“, „Moderne politische Ideologien und die ideologischen Profilierung der Parteien in Montenegro“, sowie „Wahlen und Wahlkampagne: Theorie des Durchschnitts - und Extremwählers“.
In der Diskussion zu den politischen Ideologien kam heraus, dass die meisten montenegrinischen Parteien im alltäglichen politischen Handeln sehr oft eine populistisch anstatt programmatisch ausgerichtete Politik praktizieren. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass eine solche Praxis die Abneigung der Bürger gegenüber der Politik bewirkt.
Durch zahlreiche Beispiele und Parallelen zwischen Theorie und Praxis, gelang es dem Referenten das Seminar interessant und anwendbar zu gestalten. Seine interaktive Arbeitsweise ermöglichte einen intensiven Austausch mit den Nachwuchspolitikern, was zu einer zusätzlichen Vertiefung und Aufklärung der einzelnen Themen beitrug. Die Teilnehmer nutzten oft und gerne die Möglichkeit zu diskutieren, sowie ihre eigenen Erfahrungen mit anderen Kollegen und dem Referenten zu teilen.
Trotz gelegentlicher Auseinandersetzungen einzelner Parteizugehöriger zu aktuellen politischen Themen, herrschte eine konstruktive Atmosphäre.
Die teilnehmenden KAS Stipendiaten hatten einen wesentlichen Anteil an den kompetenten Diskussionen. Außerdem war es für sie eine großartige Gelegenheit sowohl neues Wissen zu sammeln, als auch die Denk- und Wirkungsweisen der jungen Politiker kennen zu lernen.
Bei der abschließenden Auswertung des ersten Seminars, äußerten die Teilnehmer ihre Dankbarkeit für die Organisation dieser wertvollen Fortbildung. Sie lobten auch die interaktive Arbeitsweise, den Referenten und die Themenauswahl. Sie äußerten ebenfalls ein großes Interesse an der Teilnahme weiterer Seminare, die im Rahmen dieser Weiterbildung geplant sind.