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Einblicke

Bücher der KAS-Literaturpreisträger zu Weihnachten

ของ Prof. Dr. Michael Braun

Über Historie, Erfindung und die Kanten des Glücks

Die Weihnachtsgeschichte ist eine Erzählung, und zwar eine gute und bewahrenswerte. Patrick Roth (Literaturpreisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003) hat sie in seiner Novelle „Lichternacht“ aufgenommen und modernisiert. Gute, wahrhaftige Erzählungen bieten auch andere Preisträger der KAS in ihren Neuerscheinungen.

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Über den Mut zu lieben: Ulrike Draesners Adoptionsroman

Eine Adoption ist keine leichte Sache. Schon gar nicht im Ausland. Suchen und Warten, Behördenbesuche und Testverfahren, das alles kostet Zeit und Nerven. Und erst recht ist es schwierig, darüber zu schreiben. Ulrike Draesner hat sich der Herausforderung gestellt. Die Autorin (Preisträgerin der KAS 2024) widmet ihr neues Buch der Adoption eines Kindes. Im Frühsommer 2009, kurz nach den Revolutionswirren in Sri Lanka, reiste sie mit ihrem damaligen Mann nach Colombo, um das dreijährige Mädchen Mary aus einem geschlossenen Kinderheim zu adoptieren.

Draesners Buch „zu lieben“ (das Wort „Roman“ auf dem Cover ist durchgestrichen) ist mehr als zwölf Jahre danach entstanden. Die Handlung konzentriert sich auf den wechselvollen mehrwöchigen Prozess, in dem sich die künftigen Eltern und die, in den Worten der kommenden Mutter, „Tochter unserer Zukunft“ kennenlernen und näherkommen. Was es auf sich hat mit dem Elternwerden und mit einer angenommenen Kindschaft, gerade in einer für beide Seiten fremdartigen Umgebung, davon erzählt Ulrike Draesner beherzt, selbstkritisch und entdeckungsfreudig. Und beschreibt in Mary eine „Überleberin“ und kluge Kämpferin, die ihre Eltern auf deren Geduld testet und auf die Fähigkeit, ihr die Freiheit zu geben, die sie braucht.

Ein zu Herzen gehendes Mutter-Kind-Buch, eine beherzte Geschichte von erzählter Mutterschaft, ein glückskantiges Buch über den Mut zu lieben.

Über die Grenzen der Fiktion: Daniel Kehlmanns Essays und Reden

Aller guten Dinge sind drei: Zu dem Gespräch über Kant („Der bestirnte Himmel über mir“) und dem Drehbuch zur Fernsehserie „Kafka“ steuert Daniel Kehlmann (Preisträger der KAS 2006) am Ende dieses Jahres einen Band mit Essays und Reden bei, darunter auch die Laudatio zur Friedenspreisverleihung an Salman Rushdie 2023. Der Schillers Wallenstein-Drama entlehnte Titel „Sorgt, dass sie nicht zu zeitig mich erwecken“ fragt nach dem richtigen Abstand: zum Tag, zum Leben – und zum Nachruhm. Der wiederum ist eine Domäne der Literatur. Und wer könnte spannender und intensiver davon erzählen als der Autor des Weltbestsellers „Die Vermessung der Welt“? Kehlmann interessiert, was mit historischen Figuren passiert, wenn sie in eine Erzählung oder ein Theaterstück neu hineingeboren werden? Dabei ist für ihn, anders als bei Kant, Literatur nie das Reich eines interesselosen Wohlgefallens. Es reiche nicht aus, eine Geschichte zu erzählen, weil sie wahr sei, argumentiert Kehlmann; das Publikum müsse auch wissen, dass nichts erfunden sei.

Souverän und mit Empathie äußert sich der Autor, der wieder nach New York gezogen ist, in einem Essay, der 2017 in „Die Zeit“ und im „Guardian“ erschien, zu Trumps damaligem Amtsantritt. Er stellt einem Worst-Case-Szenario, einem „Ende der Rechtsstaatlichkeit“, ein Best-Case-Szenario gegenüber: eine „überschaubare Periode der Inkompetenz, Selbstbereicherung und Lächerlichkeit“. Anderorts (in der Dankrede zum Schirrmacher-Preis 2018) unterscheidet er das Lachen der Engel darüber, dass die Welt so schön und gut ist, vom Lachen der Teufel darüber, dass die Engel glauben, die Welt sei schön und gut. Kehlmann, der in Wien wegen seines „hochdeutschen Dialekts“ auffällt, schreibt darüber, wie er im Doppelschatten Waldheims und Haiders und im Licht des Humors von Nestroy, der Sprachkraft von Doderer und der grammatikalisch perfekten Wut von Kraus aufgewachsen ist, dessen Unbelehrbarkeit ihn allerdings erschreckte. Für Heiterkeit sorgt Kehlmanns Bericht über einen Sketch, in dem Helmut Qualtinger einen Klempner spielte. Der regt sich über eine Kritik auf, in der seine Dichtungen als „schlampig montiert“ bezeichnet werden, und bekommt dann von einem Schauspieler den Rat, er solle dem Herrn Kritiker ein Badezimmer installieren, an dem er „sein ganzes Leben lang zu kiefeln“ habe.

Ein scharfsinnig rühmender, kritisch fragender Essayband über Literatur, Film, Philosophie und Künstliche Intelligenz (in einer Rede im Bundeskanzleramt vom 5.7.2024).

Lichternacht

Patrick Roths Weihnachtsgeschichte „Lichternacht“ spielt im Jahr 2002, am Heiligabend, in Santa Monica, wo der weinrote Sonnenuntergang ein besserer Navigator ist als der Stern über Bethlehem. Eine Trauung steht an, alle warten auf die Braut. Zur Überbrückung erzählt der Bräutigam Joe eine Geschichte. Es ist seine eigene. Vor genau 25 Jahren hatte er, Manager eines 24-hours-Diner, einen Unfall im Schneesturm auf der New Yorker Whitestone-Brücke, als er heimfuhr zu seiner Freundin, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Joe erleidet einen Infarkt und sieht sich selbst zu einem weihnachtlich erleuchteten Mauthäuschen gehen.

Roths Novelle lässt sich als Trauma im Traum lesen, als Seelengeschichte, als rite de passage oder einfach nur als gut ausgehende Neugeburts- und Weihnachtsgeschichte, die mit dem Motto aus Matthäus 1,24 besiegelt wird: „Da nun Joseph vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm aufgetragen der Engel des Herrn, und nahm seine Frau an.“

 

Ulrike Draesner: zu lieben. Roman. Penguin Verlag, 2024.

Daniel Kehlmann: Sorgt, dass sie nicht zu zeitig mich erwecken. Essays und Reden. Rowohlt Verlag, 2024.

Patrick Roth: Lichternacht. Weihnachtsgeschichte. Suhrkamp Verlag, 2023.

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