UN-Gericht zur Rolle Serbiens bei Kriegsverbrechen in Bosnien und Herzegowina
Abschluss der rechtlichen Aufarbeitung und mögliche Konsequenzen
Der Internationale Residualmechanismus für die Ad-hoc-Strafgerichtshöfe (IRMCT1) in Den Haag hat am
31. Mai 2023 die letzte Entscheidung im Zusammenhang mit jugoslawischen Kriegsverbrechen gefällt.
Das Urteil ist aus zwei Gründen von Bedeutung: Erstens stellt das Gericht in diesem Urteil fest, dass
Serbien entgegen der jahrelangen Leugnung durch offizielle Stellen in die Verbrechen während des
Jugoslawienkriegs in Bosnien unmittelbar involviert war. Zweitens markiert dieses Urteil das Ende der
Gerichtsverfahren vor internationalen Strafgerichten, die sich mit Kriegsverbrechen und der Frage der
Verantwortung für Kriegsverbrechen auf dem Boden des ehemaligen Jugoslawiens befassen. Damit eröffnet
es den Opfern potenzielle Klagemöglichkeiten wegen Wiedergutmachung.