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Brückenbauer zwischen Politik und Wissenschaft

Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung auf dem 99. Katholikentag in Regensburg

Im „Parkside“ Hotel in Regensburg hat die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit der Hanns-Seidel-Stiftung über 350 Gäste zu ihrem traditionellen Empfang auf dem 99. Katholikentag willkommen geheißen. Der Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Bernhard Vogel, begrüßte neben dem Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auch viel Politprominenz, darunter etwa den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, Franz Josef Jung, Bundesverteidigungsminister a.D. und Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

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Die frisch gewählte Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Ursula Männle, nutzte die Gelegenheit, sich im Rahmen des Empfangs in ihrer neuen Funktion vorzustellen.

„Brücken bauen mit Christus“: So lautete das Motto des 99. Katholikentages in Regensburg. Dass die beiden Stiftungen ihre Funktion als Brückenbauer auf vielfältige Art und Weise wahrnehmen, wurde in den zahlreichen Gruß- und Dankesworten deutlich. Die Stiftungen würden mit ihrer Arbeit einen „unverzichtbaren“ gesellschaftlichen Beitrag leisten, so der Konsens der prominenten Gäste. Zunächst gab der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer in einem Impuls Denkanstöße. Darin betonte er insbesondere den hohen Stellenwert der Freiheit des Menschen. Detailliert wog Töpfer die Merkmale und Konsequenzen eines „freien Lebens“ ab. Die Freiheit, das eigene Leben selbst zu gestalten ginge bestenfalls einher mit der freien Bereitschaft, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen. Freiheit mit gleichzeitiger Verantwortung seien insofern zentrale Merkmale, die sich auch in der Arbeit christlicher Stiftungen wieder spiegeln würden.

Brücke zwischen Glaube und Wissenschaft

„Ihr seid Brückenbauer für Glaube und Wissenschaft in der Gesellschaft“, betonte der Regensburger Bischof Rudolf Vorderholzer und lobte die Tradition beider Stiftungen, beim Katholikentag dabei zu sein. Es sei nicht nur die materielle und ideelle Unterstützung der Stiftungen, die diese Brücken baue. Gerade durch die stete Präsenz in der Gesellschaft würden sie daran erinnern, „was christliche Demokratie ist“. Durch christliche Jugend- und Erwachsenenbildung, ideelle Förderung und politische Impulse würden die Stiftungen einen wertvollen Beitrag leisten: „Unsere Welt braucht die unterschiedlichsten Verwirklichungen der Nachfolge Christi, dazu gehört auch politisches Engagement.“ Es sei wichtig, für politische Berufe zu begeistern. „Es gibt die unterschiedlichsten Wege, die Berufung in die Nachfolge Christi zu leben“, erklärte der Bischof und Mitveranstalter des Katholikentags. Jeder Beruf könne zur Berufung werden, gerade im Dienst für die Gesellschaft. So wie der Katholikentag jungen Menschen die Gelegenheit biete, sich mit der Frage nach der eigenen Berufung vertieft auseinander zu setzen, würden auch die Stiftungen jungen Menschen wichtige Wegbegleiter sein.

Brücke zwischen Politik und Kirche

Das Engagement für junge Menschen in der Bundesrepublik und die Internationalität der Stiftungen seien die besten Voraussetzungen, um Brücken in der Gesellschaft zu bauen, erklärte Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK). Am Katholikentag spiele gerade die Brücke zwischen Politik und Kirche eine Rolle. Dass beides zusammengehöre und dass die Arbeit der beiden politischen Stiftungen darum auch immer einen christlichen Akzent hätten, daran erinnerte der Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bernhard Vogel. Für seine Worte hat er in Papst Franziskus einen starken Unterstützer gefunden: Im Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ betont das Oberhaupt der katholischen Kirche: „Politik ist eine der wertvollsten Formen der Nächstenliebe.“

Brücke ins Leben

Der Schutz des menschlichen Lebens ist für den Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU und ehemaligen Bundesverteidigungsminister, Franz Josef Jung, wahrlich ein Herzensanliegen: In seinem Grußwort baute er eine starke Brücke ins Leben. Vom Anfang bis zum Ende müsse das Leben eines jeden Menschen geschützt werden. Damit plädierte er energisch gegen jegliche Form der organisierten Sterbehilfe. Um menschenwürdigen Umgang mit dem Sterben gewährleisten zu können, forderte er etwa verbesserte Pflege, Unterstützung in punkto Palliativmedizin sowie neue Konzepte für Einrichtungen, die sich auf die Fürsorge für ältere Menschen spezialisieren. Er freute sich, dass Sterbebegleitung in der Kirche sowie in den Stiftungen kein neues Thema sei: Es brauche eine breite Diskussion in der Gesellschaft, um diese Brücke ins Leben auszubauen.

Brücke in die Zukunft

„Politische Stiftungen bringen auf Grund ihrer Internationalität und unterschiedlicher Ausprägungen die besten Voraussetzungen, Brücken zu schlagen.“ betonte ZdK-Präsident Glück. Er erinnerte aber auch an den christlichen Auftrag der Nächstenliebe, der der politischen Arbeit in den Stiftungen stets zugrunde liegen solle: „Wir müssen Anlaufstelle für Menschen jeglicher Art in allen Lebenslagen sein.“ „Bescheidenheit und Selbstbegrenzung“ seien gerade in der globalisierten Welt zentrale Leitsätze, die von den Stiftungen in ihrer täglichen Arbeit bedacht werden müssen: Man müsse Verantwortung übernehmen, für die nachkommenden Generationen und den Umgang mit der Umwelt. So könne eine Brücke in die Zukunft gebaut werden.

Katholische Soziallehre als Brücke: „Das ‚C‘ feiert Renaissance“

Der bayrische Ministerpräsident, Horst Seehofer, knüpfte daran an und betonte, wie wichtig eine Begrenzung des „Sein-Wollens“ für das persönliche Glück und die eigenen Sinn-Erfüllung sei. Außerdem hatte er noch ein geistiges Geschenk dabei. Der Politiker brachte seinen persönlichen, Kompass für den täglichen Brückenbau mit: „Solidarität und Subsidiarität ist die Lehre, die stärker ist als politische Ideologie.“ Im Trubel des politischen Zeitgeistes wünsche er sich mehr Abgeordnete aus christlichen Verbänden. Die Welt sei „ein bisschen atheistischer“ geworden. Er sei froh, dass deswegen in den beiden großen christlichen Parteien in Deutschland das christliche Menschenbild und die christliche Soziallehre als politisches Fundament eine herausragende Rolle spielen würden. Das zeige sich vor allem in den tagespolitischen Fragen um die Palliativmedizin, die Menschenwürde in der digitalen Welt und in der aktuellen Sozialpolitik: „Das C feiert Renaissance“.

Marion Sendker und Magdalena Tröndle

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