„Die Erneuerung unserer Wirtschaftskraft ist eine der vordringlichsten politischen Aufgaben.“ - Simone Gerhards, Regionalbüro Rheinland
Simone Gerhards, Leiterin des Regionalbüros Rheinland eröffnete das Neusser Stadtgespräch und begrüßte die Gäste. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie, dass „eine erfolgreiche Wirtschaft die Voraussetzung für einen leistungsfähigen Sozialstaat und unseren Wohlstand ist“ und warf die Frage auf, wie Modernisierung gelingen kann und Herausforderungen, wie die des Klimawandels gemeistert werden können. Abschließend stellte sie die Frage in den Raum: „Wie können wir krisensichere Jobs und eine leistungsstarke Wirtschaft gewährleisten?“
„Wie können wir das stark halten, was uns stark gemacht hat und gleichzeitig den Blick auf Neues werfen?“ – Hermann Gröhe, stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Anschließend wandte sich der Schirmherr der Veranstaltung, Hermann Gröhe, an seine Gäste. Mit dem Bezug zu den regionalen Ausprägungen des Themas Wirtschaft leitete Hermann Gröhe seinen Impuls ein. Er betonte, dass „Wirtschaftskraft die Voraussetzung ist für Arbeits- und Ausbildungsplätze. Für einen verlässlichen Sozialstaat (…).“ Gröhe blickte kritisch darauf, dass „wenn die Auftragsbücher voll sind und die Steuereinnahmen sprudeln, die Frage, wie denken wir an das, was in zehn Jahren die Wirtschaftskraft brummen und die Steuereinnahmen sprudeln lässt“ eher in den Hintergrund treten würde. Am Beispiel Chinas warf er die Frage nach der „Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells“ als einer der größten Exporteure der Welt auf. Hermann Gröhe beendete seinen Impuls mit Blick auf die Herausforderungen der künftigen Regierung und der Koalitionsbildung sowie der Frage danach, was jetzt noch vom alten Bundestag beschlossen werden könnte und was außerdem noch getan werden müsste.
„Wir können unsere europäischen Werte nur erfolgreich vertreten, wenn wir wirtschaftlich erfolgreich sind“ – Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI-Leibniz-Instituts und KAS-Fellow 2025
Prof. Dr. Dr. h. c. Schmidt begann seinen anschließenden Vortrag mit Bezug zu den Worten „Whatever it takes“, die Mario Draghi als Reaktion auf die Befürchtungen, dass die Eurozone zerbrechen würde, 2012 sagte. Damit wurden die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in den Euro wieder hergestellt.
Schmidt führte aus, dass Jubel über neue Schulden nicht angebracht sei, weil man kein Geld geschenkt bekommen habe, sondern „im Zweifelsfall unsere Nachkommen das erwirtschaften müssen“.
Anschließend nahm Prof. Schmidt anhand einer Grafik Bezug zu der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands, beispielsweise der Agenda 2010 oder den Hartz-Reformen, die sich als sehr hilfreich erwiesen hätten, weil sie viele Menschen in den Arbeitsmarkt gebracht hätten. Dieses Jahrzehnt sei wirtschaftlich gut gewesen, jedoch habe es auch wenige Reformen gegeben. Für die danach entstandenen Krisen könnte die Politik nur teilweise etwas.
Er machte deutlich: „Wir haben ein strukturelles Problem, wir sind eine Volkswirtschaft im Niedergang.“
Anhand dieses Diagramms verdeutlichte Professor Schmidt die Zusammenhänge zwischen den Komponenten Kapital, Wissen und Arbeitsvolumen, also die Arbeitskraft. Vor allem beim Arbeitsvolumen habe es große Einbußen gegeben, vor allem wegen des demografischen Wandels und der Reduzierung der Arbeitszeit.
Nach dem Einbruch durch Corona habe sich die deutsche Wirtschaft im Gegensatz zu anderen Ländern nicht gut erholt und während den letzten drei Jahren hätten sich die Prognosen weiter verschlechtert.
Als Maßnahmen schlug Prof. Dr. Dr. h. c. Schmidt vor, Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, die Bildungsleistung zu erhöhen und Deutschland als Standort attraktiver zu machen. Die meisten Investitionen beispielsweise kämen aus privater Hand. Im öffentlichen Dienst würde Digitalisierung und Modernisierung fehlen und das wirtschaftliche Vorgehen im Generellen sei sehr „strukturkonservierend“.
Diskussion zwischen Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt und Ella Heising
In der anschließenden Diskussion zwischen Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt und Ella Heising, die von dem Journalistin Edda Dammmüller moderiert wurde, wurde zunächst über die Möglichkeiten gesprochen, die sich Start-Ups im TechHub.K67 bieten. Ella Heising, die Geschäftsführerin und Mitgründerin erzählte von ihrer Arbeit bei der versucht wird, etablierte Unternehmen mit Start-Ups mit innovativen Ideen zusammenzubringen und jungen Unternehmen einen geschützten Raum zum Austausch und zum Wachsen zu bieten.
Auf die Frage nach ihrer Meinung zu den geplanten neuen Sondervermögen führte Ella Heising aus, dass dieses Vorgehen aus Investorensicht durchaus logisch wäre, um vor allem in den drei Bereichen Sicherheit, Infrastruktur und DeepTech zu investieren. Sie stellte dagegen, dass es sich aber „wirklich um strukturelle Probleme handle“, die nicht nur durch Geld zu lösen seien. Professor Schmidt zeigte sich skeptisch, dass „das so eine gute Idee war, erst den Finanzierungstopf hinzustellen und dann zu sagen, jetzt machen wir Strukturreformen.“ Ella Heising verwies darauf, dass es für Unternehmen wichtig ist Finanzierungskonzepte zu entwickeln, die aufgehen und auch staatliche Schulden „betriebswirtschaftlich gegenfinanziert sein müssten“. Christoph Schmidt führte an, dass nun gehofft werden müsste, dass die Kurve der Wirtschaftsleistung wieder nach oben gehe damit höheren Schulden auch eine stärkere Wirtschaftskraft entgegenstehe.
Austausch mit dem Publikum
Im Austausch mit dem Publikum gab es weitere spannende Fragen und Gespräche rund um das Thema. Es gab unter anderem die Frage, ob hohe Staatsschulden die Arbeitsbereitschaft der jungen Generation mindern.
Außerdem wurde auf Probleme wegen fehlender Betreuung von Kindern oder Pflege von älteren Menschen hingewiesen, was zu hohen Fehlzahlen und Krankheitszeiten bei Mitarbeitenden führen würde.
Es wurde diskutiert, wie Bürokratieabbau umgesetzt werden könnte, wozu Professor Schmidt vorschlug einheitliche Verfahren einzuführen ohne lange Prüfungen, möglicherweise koordiniert durch ein Digitalministerium. Eine weitere Frage war die nach der Umsetzbarkeit einer Aktienrente in Deutschland.
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