Lange Zeit lag die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen in Deutschland bei über 80 Prozent. Ihren bisherigen Tiefpunkt erreichte die Wahlbeteiligung 2009, als lediglich 70,8 Prozent der Wahlberechtigten an der Wahl zum Deutschen Bundestag teilnahmen. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 nahmen 76,6 Prozent der Wahlberechtigten teil.
Was sind die Motive der wahlberechtigten Menschen, der Wahl fernzubleiben? Ist ihnen die Entscheidung leicht gefallen? Welche anderen Gründe gibt es?
Die vorliegende Studie untersucht die Motive, nicht wählen zu gehen. Damit wählt sie einen anderen Ansatz als bisherige Studien, die sozialstrukturelle oder Einstellungsunterschiede zwischen Wählerinnen/Wählern und Nichtwählerinnen/Nichtwählern untersuchen.
Die Umfrage fand im Zeitraum zwischen dem 30. September und 20. November 2021 statt. Insgesamt wurden 4.000 Personen telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die wahlberechtigte deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 18 Jahren.
Einige der Hauptergebnisse sind:
- Unter Nichtwählerinnen und Nichtwählern zeigt sich eine weitverbreitete Politikverdrossenheit, die sich in Unzufriedenheit mit Politik, Politikerinnen/Politikern und Parteien ausdrückt.
- Nur eine Minderheit gibt an, grundsätzlich nicht wählen zu gehen. Die Mehrheit der Nichtwählerinnen und Nichtwähler der Bundestagswahl 2021 nimmt also durchaus an Wahlen teil und ist folglich auch bei der nächsten Landtags- oder Bundestagswahl eine potenzielle Wählerin oder ein potenzieller Wähler.
- Die grundsätzliche Ablehnung dieses Staates spielt nur für eine Minderheit eine Rolle. Die Mehrheit der Nichtwählerinnen und Nichtwähler lehnt diesen Staat nicht ab.
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Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.
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