Sempozyum
Detaylar
1949 bis 2024 bedeuten 75 Jahre Bundesrepublik Deutschland, 75 Jahre Grundgesetz und 75 Jahre parlamentarische Demokratie. Es ist eine für Deutschland beispiellose Erfolgsgeschichte. Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg wurde möglich durch einen antiideologischen Konsens: Der Mensch steht im Mittelpunkt politischen Handelns. Er ist Bezugspunkt und Grenze von Politik. Keine Theorien, Systeme oder Ideologien sollten den Menschen mehr vereinnahmen. Dieses Freiheitsversprechen bewährt sich bis heute in den großen gesellschaftlichen und internationalen Auseinandersetzungen. Der Neuanfang nach 1945 bedeutet die stete Verpflichtung, das Bild des Menschen jenseits ideologischer Überformungen im gesellschaftlichen und politischen Verständnis verfügbar zu halten. Wir leben wieder in Zeiten ideologischer Verdichtung. Gerade jetzt ist wieder zu fragen: Welches Menschenbild trägt das aktuelle politische Handeln? Welche Rolle spielt das christliche Menschenbild? Welches Menschenbild versammelt die moderne Gesellschaft?
Die Tagung greift dieses brisante und zentrale Thema auf. In drei Podiumssitzungen wird mit hochkarätigen Experten aus Wissenschaft zusammen mit Vertretern aus Öffentlichkeit und Politik diskutiert, welche Relevanz das Menschenbild im Allgemeinen und das christliche Menschenbild im Besonderen in der aktuellen Politik besitzt.
program
MITTWOCH, 16. OKTOBER 2024 | 18.00-20.00 UHR
1. Podium: Demokratieförderung ohne Menschenbild?
Die Krise der Demokratie ist in aller Munde und bewegt die Gesellschaft. Populismus und Radikalismus, aber auch die Konkurrenz durch rivalisierende politische und gesellschaftliche Ordnungen an den Grenzen Europas führen zu Erosionen im demokratischen Selbstverständnis. Wie kann Politik darauf reagieren? Eine Option wird in einem „Demokratiefördergesetz“ gesehen, das von Anfang an umstritten ist. Kann der bürgerlichen Ordnung auf die Sprünge geholfen werden, indem der Staat den Bürgern die Richtung vorgibt? Oder lebt nicht vielmehr die liberale bürgerliche Demokratie von den Tugenden und dem Engagement der Bürger, die durch Traditionen und Gewohnheiten gesichert werden? Zweifellos spielt das Menschenbild gerade dann eine Rolle, wenn die Demokratie gefährdet ist. Liberale bürgerliche Demokratien bauen darauf auf, dass sich Bürger in ihrem Handeln als wirksam erfahren. Dies bedeutet, dass sie über Eigentum verfügen können, sich als Personen unabhängig von staatlicher Regulierung verstehen und das Zusammenleben auch ohne staatliche Intervention verantwortungsvoll gestalten. Welche Rahmenbedingungen kann Politik setzen, um diese Erfahrungen bürgerlicher Wirksamkeit zu ermöglichen?
18.00 Uhr Eröffnung
Hermann Gröhe MdB, stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, stellv. Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
18.15 Uhr Impuls
18.30 Uhr Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Steffen Augsberg, Justus-Liebig-Universität Gießen
Landrat Dr. Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz
Prof. Dr. Eva-Maria Ziege, Universität Bayreuth
Stephan Lenz MdA, Stellv. Vorsitzender und Sprecher der CDU-Fraktion Berlin im Ausschuss für Verfassungsschutz, Mitglied des Innenausschusses
Moderation: Dr. Hannah Bethke, WELT
19.50 Uhr Schlusswort
DONNERSTAG, 17. OKTOBER 2024 | 09.00-13.00 UHR
2. Podium: „Lasst uns Menschen machen“ – nach welchem Bild?
09.00 Uhr Impuls
Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler, Friedrich-Schiller-Universität Jena
09.15 Uhr Podiumsdiskussion
Michael Brand MdB, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Prof. Dr. Ralf Konersmann, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Annika Schlitte, Universität Greifswald
Linda Teuteberg MdB, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP, Stellv. Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V., Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Moderation: Volker Resing, Cicero
10.35 Uhr Schlusswort
10.45 Uhr Kaffeepause
3. Podium: Christliches Menschenbild oder Leitkultur?
11.15 Uhr Impuls
Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Universität Passau
11.30 Uhr Podiumsdiskussion
Serap Güler MdB, Mitglied im Verteidigungsausschuss, stellv. Mitglied im Innenausschuss
Eren Güvercin, Journalist und Autor, Vorstandsmitglied, c/o Alhambra Gesellschaft
Prof. Dr. Michael Zichy, Universität Bonn
Prof. Dr. Christian Bermes, Rheinland-Pfälzische Technische Universität – Landau
Moderation: Volker Resing, Cicero
12.50 Uhr Schlusswort
Prof. Dr. Rochus Leonhardt, Universität Leipzig
13.00 Uhr Mittagsimbiss & Ende der Veranstaltung
Organisatoren und Veranstalter:
Dr. Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung
Prof. Dr. Christian Bermes, Rheinland-Pfälzische Technische Universität – Landau
Mit Unterstützung von:
Dr. Bernd Löhmann, Zeitschrift „Die Politische Meinung“