Insgesamt zeigt die Studie zwischen Juni und November 2024 nur geringe Veränderungen im Meinungsklima. Nach einem deutlichen Rückgang zwischen Dezember 2022 und Juni 2023 war die Zufriedenheit mit der Demokratie im Juni 2024 wieder leicht gestiegen. Im November 2024 ist sie erneut abgesunken. Die Wählerschaft der Grünen ist durchgehend zufriedener mit der Demokratie als andere Wählergruppen. Die Zustimmung zum Populismus ist je nach Aussage in West- bzw. Ostdeutschland leicht gestiegen.
Die Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala ist aber überraschend konstant. Außerdem sind in der Gesamtbevölkerung die Zukunftszuversicht, das Sicherheitsgefühl und der Glaube an geheime Mächte stabil geblieben. Allerdings sehen die Deutschen im gesamten Untersuchungszeitraum weniger zuversichtlich in die Zukunft als während der Corona-Pandemie. In der AfD-Wählerschaft steigt die Zukunftszuversicht. Qualitative Studien der Konrad-Adenauer-Stiftung legen nahe, dass das an der Aussicht liegt, die AfD könnte aufgrund ihrer Stärke an einer Regierung beteiligt werden.
Die vorliegende Studie legt zumindest für die hier untersuchten Einstellungen nahe, dass das vor-zeitige Ende der sogenannten Ampel-Koalition keinen besonderen Einfluss auf die politischen Ein-stellungen der Bevölkerung hatte. Das Meinungsklima bleibt mit leichten Schwankungen überraschend stabil. Auch in qualitativen Fokusgruppen, die im November 2024 geführt wurden, spielten der Bruch der Regierung und die vorgezogene Neuwahl in der Diskussion der Teilnehmer nur eine untergeordnete Rolle.
