Die Wählerschaft der Grünen hat ihren Optimismus zurück. Die Zuversicht der Grünen-Wählerinnen und -Wähler für die Zukunft steigt, ihre Demokratiezufriedenheit stabilisiert sich. Zusätzlich steigt das Vertrauen in die Bundesregierung und in den Bundestag unter den Wählerinnen und Wählern der Grünen.
Die Wählerinnen und Wähler der SPD entwickeln sich weniger eindeutig. Ihre Zufriedenheit mit der Demokratie steigt wieder und auch ihre Zukunftszuversicht nimmt zu. Gleichzeitig verliert die Wählerschaft der SPD aber zunehmend das Vertrauen in die (SPD-geführte) Bundesregierung und den Bundestag.
Für die Wählerschaft der Union gibt es wenig Positives zu berichten. Die Zuversicht für die Zukunft stabilisiert sich zwar auf dem eher niedrigen Niveau der Vorerhebung. Seit der ersten Erhebung im Dezember 2022 ist die Zukunftszuversicht der Unionswählerschaft aber um 11 Punkte gesunken. Die Demokratiezufriedenheit der CDU/CSU-Wählerschaft geht insgesamt um 22 Punkte zurück. Auch das Vertrauen in den Bundestag verringert sich bei den Wählerinnen und Wählern von CDU/CSU um 22 Punkte. Das Vertrauen in die Bundesregierung sinkt zwischen der ersten und der dritten Erhebung um 14 Punkte.
Die AfD-Wählerschaft ist noch immer durch großen Pessimismus geprägt. Die Wählerinnen und Wähler der AfD sind mit Abstand am unzufriedensten mit der Demokratie und misstrauen mehrheitlich dem Bundestag und der Bundesregierung. Die Zukunftszuversicht der AfD-Wählerschaft war zwischen Dezember 2022 und Juni 2023 deutlich gestiegen, hat nun aber wieder abgenommen. Zwar sind die Wählerinnen und Wähler der AfD noch immer zuversichtlicher als bei der ersten Erhebung, im Vergleich mit allen anderen Wählergruppen sind sie aber besonders pessimistisch. Gleichzeitig sind die AfD-Wählerinnen und -Wähler auf der Links-Rechts-Skala in ihrer Selbstwahrnehmung deutlich nach rechts gerückt. Zudem ist ihre Wechselwahlbereitschaft besonders gering. 70 Prozent der AfD-Wählerinnen und -Wähler können sich nicht vorstellen, eine andere Partei zu wählen. Der gestiegene Anteil an AfD-Wählerinnen und -Wählern gemessen an der Sonntagsfrage führt also nicht dazu, dass diese Wählergruppe mittiger, gemäßigter oder wechselbereiter würde.