Бесіда
Деталі
„Solange ich reden kann, werde ich reden“. Mit diesen Worten trat Propst Heinrich Grüber dem Holocaust-Organisator Adolf Eichmann entgegen, als der ihn fragte, warum er sich für die Juden einsetze, das habe er doch gar nicht nötig. 1961 war er dann der einzige deutsche Zeuge im Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann. Er war aktiv an der Vorbereitung der Gründung der CDU beteiligt und einer der Gründerväter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Bis in die Achtziger Jahre hinein repräsentierte er für Israelis den „guten deutschen Protestanten“ – und verstand sich selbst als einen guten Freund Israels. Israel würdigte ihn als einen „Gerechten unter den Völkern“.
Viel ist in den vierzig Jahren seit seinem Tod zwischen den Kirchen und Israel geschehen. Die „Theologie nach Auschwitz“ hat sich in jahrzehntelanger Arbeit endlich die Frage gestellt, ob judenfeindliche Elemente aus Jahrhunderten christlicher Predigt nicht zum schamlosen Mittun vieler Christen beim Judenmord beigetragen haben, und ihre Dogmengeschichte teils sehr selbstkritisch revidiert. Jüdische Theologen haben gleichzeitig Gelegenheiten ergriffen, nicht mehr nur apologetisch in Dialog mit einer nicht mehr nur herabsetzenden christlichen Theologie zu treten.
Politisch aber haben sich die zunächst sehr israelfreundlichen Kirchen sukzessive verstärkt die Anliegen nicht nur der christlichen Palästinenser zu eigen gemacht – und damit dem Staat Israel gegenüber sehr kritische Positionen eingenommen, die oftmals mit der Rückkehr zu alten theologischen Ressentiments etwa gegen die Idee der Erwählung Israels einhergehen.
Wie heute darüber reden?
Das fragen wir den ehemaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Dr. Nikolaus Schneider, und Prof. Dr. Yehoyada Amir, der als liberaler Rabbiner zugleich Professor für Jüdische Studien am Hebrew Union College in Jerusalem ist. Moderiert wird das Gespräch von der Religionsphilosophin Dr. Gesine Palmer.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.