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„Zwei Jahrzehnte Politik für Aussiedler und nationale Minderheiten“

з Peer Winteroll

Kurzbericht von der Tagung in der Akademie der KAS

Die Fachtagung „Zwei Jahrzehnte Politik für Aussiedler und nationale Minderheiten“ wurde vom Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin ausgerichtet. Die Veranstaltung zog eine Bilanz der deutschen Minderheitenpolitik der letzten Jahrzehnte und gab zugleich einen Ausblick über kommende Projekte und zu bewältigende Aufgaben.

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Die Moderation der Tagung übernahm der Aussiedlerbeauftragte Dr. Christoph Bergner MdB. Er ist der insgesamt vierte Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung. In seiner Begrüßung erinnerte er auch an Horst Waffenschmidt, der vor 20 Jahren als erster Aussiedlerbeauftragter berufen wurde und aufgrund seiner Verdienste auch „Apostel der Russlanddeutschen“ genannt wurde.

Die Eröffnungsrede hielt Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der an den Höhepunkt der Immigration von deutschen Nachfahren im Jahr 1990 erinnerte, als ca. 400 000 Aussiedler zuzogen. Ferner dankte er den zahlreich vertretenen Jugendorganisationen deutscher Nachfahren in Osteuropa, die unter anderem aus der Ukraine, Polen, Ungarn, Kasachstan, Dänemark und Russland angereist waren. Schäuble ermutigte sie, die europäische Integration in ihren Ländern voranzutreiben.

Anschließend erinnerten Prof. Dr. Matthias Weber und später auch Dr. Alfred Eisfeld mit ihren Vorträgen an Vertreibungen und Deportationen von deutschen Minderheiten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Eisfeld forderte von den Titularnationen – also den Ländern, in denen deutsche Minderheiten leben - finanzielle Unterstützung für den Erhalt der deutschen Kultur vor Ort. Bisher engagiert sich in diesem Bereich meist nur die Bundesregierung mit Geldmitteln.

Während der anschließenden Diskussion wurden versäumte Gelegenheiten zur besseren Integration der Russlanddeutschen angesprochen. Insbesondere die Anerkennung von Hochschulabschlüssen und Ausbildungen der verschiedenen Herkunftsländer der Aussiedler wurden gefordert. Vertreter der Bundesregierung erklärten, dass es diesbezüglich klare Hindernisse in der deutschen Gesetzgebung gebe, die nicht so einfach zu überbrücken seien. Zudem wurde in der Debatte auf Sprach- und Qualifikationsdefizite hingewiesen. Alle Diskussionsteilnehmer waren sich jedoch einig, das berufliche Potenzial der Aussiedler nicht ungenutzt zu lassen und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern zu wollen.

Am zweiten Tag begann das Forum mit einer Rede der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Sie hob hervor, dass die Geschichte der deutschen Aussiedler zugleich ein Teil der europäischen Siedlungsgeschichte im Allgemeinen ist und dass es gelte, die Erinnerung an die deutschen Nachfahren im Ausland von Generation zu Generation weiterzugeben. Zudem betonte die Kanzlerin die Wichtigkeit der eigenen kulturellen Identität, der Bewahrung von Sprache, Sitten und Traditionen. Weiter führte sie aus, dass der Schutz und die Förderung von Minderheiten ein unabdingbares Merkmal einer Demokratie sei.

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