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Sei a Mensch!

Fotografien aus Israel nach dem 7. Oktober 2023

Am 21. März 2024 wurde die beeindruckende Ausstellung "Sei a Mensch" der Fotografin Halina Hildebrand eröffnet.

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„Manche Menschen können nicht mehr reden, weil sie so voll Trauer sind.“ Bewegende Stille bei der Eröffnung der Fotoausstellung von Halina Hildebrand „Sei a Mensch! Israel nach dem 7. Oktober 2023“.

Die Fotografien von Halina Hildebrand, die vom 17. März bis zum 26. April in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgestellt werden, zeigen die Leere und Hoffnungslosigkeit, aber auch die Anklage an unser Menschsein. Es werden keine Schockbilder gezeigt, sondern es wird sensibel offenbart, wie ausgebrannt Israel ist und wie notwendig unsere Solidarität und emotionale Unterstützung sind, kündigte der Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin Dr. Joachim Klose bei der Vernissage an.

„Meine Fotografien nach den traumatischen Ereignissen vom 7. Oktober in Israel zielen darauf ab, die tiefgreifenden Auswirkungen dieses Schicksalstages auf die israelische Gesellschaft festzuhalten“, beschreibt Halina Hildebrand die Ausstellung. „Viele Israelis fühlen sich von der Welt verlassen. Meine Fotografien sind auch ein Beitrag zur Korrektur einer asymmetrischen medialen Berichterstattung“, so Hildebrand weiter. Nicht zuletzt seien die Bilder eine Aufforderung zur Reflexion über die Zukunft und die gemeinsame Verantwortung für ein friedliches Miteinander. Mitgefühl und Verständnis seien unverzichtbar für den Abbau von Feindseligkeiten.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ordneten Halina Hildebrand zusammen mit der Journalistin und Gesellschafterin des Tikvah Institut, Deidre Berger, und dem renommierten Islamwissenschaftler, Nahost- und Terrorismusforscher bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Dr. Guido Steinberg, die aktuelle Situation ein. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Michael Borchard, Leiter Wissenschaftliche Dienste / Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemaliger Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel.

Halina Hildebrand

👉 In meiner Zeit in Israel habe ich keinen Menschen getroffen, der nicht durch den 07. Oktober betroffen war. Tote, Vergewaltigte, Entführte. Jeder hat ein Opfer in seinem Umfeld.

👉 „Sei a Mensch. Und hab Rachmones (jiddisch für Barmherzigkeit, Mitgefühl).“ Mögen diese Sätze, die mir mein Vater schon als Kind ans Herz gelegt hat, für uns alle und immer gelten.

👉 Tatsächlich ist es im Moment nicht die Rache, die überwiegt, sondern ein „Es reicht.“ Es ist ein Verständnis, dass der Konflikt nicht mehr verwaltet werden darf, sondern dass er endlich gelöst werden muss.

Deidre Berger

👉 Ich habe erwartet, dass es nach dem 07. Oktober 2023 zu einer Radikalisierung in einigen Teilen der Gesellschaft kommt und das sichtbar wird, aber nicht in diesem Ausmaß.

👉 Wachsenden Antisemitismus kann man nicht nicht sehen. Er ist in der Schule, in der Uni, in der Arbeit, überall.

👉 Wir müssen neu denken. Wir dürfen in der Schule nicht nur über den Holocaust sprechen. Wir müssen stärker über Israel, die politische Entwicklung, die Kultur usw. Wissen vermitteln.

Guido Steinberg

👉 Die Hamas ist eine Terrororganisation. Sie sind aber auch eine soziale Bewegung und sie können sich auf eine große Anhängerschaft stützen. Auch in Deutschland, wo sie stärker werden wird. Das macht es auch so schwierig, sie unter Kontrolle zu bekommen.

👉 Es muss eine Vorstellung für eine Nachkriegsordnung geben, d.h., was passiert ab dem Tag nachdem die Hamas zerschlagen ist. Ohne die Palästinenser gibt es keine Lösung für den Tag danach.

👉 Saudi-Arabien macht mir aktuell Hoffnung. Sie haben vor dem 07.10.2023 über Frieden verhandelt. Aufgrund des Drucks aus der arabischen Welt werden sie auf einer Zwei-Staaten-Lösung bestehen müssen. Israel will diesen Frieden. Saudi-Arabien will diesen Frieden. Die USA wollen diesen Frieden und auch andere Staaten. Von Saudi-Arabien kann daher eine Hoffnung ausgehen.

In seinem Schlusswort hob Michael Rimmel, Leiter Leitungsstab der Konrad-Adenauer-Stiftung, hervor, wie wichtig es sei, zusammenzustehen und Israel zu unterstützen. Er dankte in diesem Zusammenhang allen Mitwirkenden der Vernissage und insbesondere allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung, die sich für Israel, unsere jüdischen Mitbürger und für ein friedfertiges Zusammenleben einsetzen.

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