Die Veranstaltung wurde von Simone Gerhards (Leiterin des Regionalbüros Rheinland) eröffnet. Sie begrüßte die Gäste und die anwesenden Expert*innen.
Welche Bedeutung hat die US-Präsidentschaftswahl für Europa?
In seinem Grußwort stellte Hermann Gröhe MdB diese Frage in den Raum. Er betonte, dass der Wertewettbewerb der USA auch Europa betreffe, unabhängig vom Ausgang der Wahl. Auch die Moderatorin Hanni Hüsch begrüßte das Publikum und leitete die Veranstaltung ein. Sie stellte fest, dass ein ernstes Thema durchaus mit etwas Musik aufgelockert werden könne. Die Gäste konnten sich während der gesamten Veranstaltung an den jazzigen Klängen des Jerry Lu Trios feat Stefan Rey & Niklas Walter erfreuen. Der Jazz brachte ein Stück Amerika nach Neuss und begeisterte das Publikum.
Erfahrungen und Einblicke der Expert*innen
Als Expert*innen konnten wir Dr. Emily Haber, eine deutsche Diplomatin und ehemalige deutsche Botschafterin in den Vereinigten Staaten, sowie Dr. James W. Davis, einen US-amerikanischen Professor für Internationale Politik, begrüßen. Zu Beginn der Podiumsdiskussion fragte Hanni Hüsch Dr. James W. Davis nach seinen aktuellen Empfindungen als Amerikaner. Er beschrieb seine Stimmung als angespannt und schwankend. Als Amerikaner unterstütze er die Demokratin Kamala Harris, als Politologe sehe er ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ausgang schwer vorherzusehen sei.
Dr. Emily Haber sprach von Unsicherheiten bei den Wahlprognosen und erinnerte daran, dass die Wahl 2020 von wenigen Tausend Stimmen in einigen entscheidenden Bundesstaaten abhing. Sie betonte, dass viele Wähler*innen Harris als zu radikal wahrnehmen, während Trump in den Umfragen besser abschneide.
Beide Expert*innen sahen das TV-Duell zwischen Harris und Trump als verpasste Chance für Harris. Sie sei leider nicht besser aus der Debatte hervorgegangen und habe einen eher blassen Eindruck hinterlassen. W. Davis bezeichnete sie jedoch als eine sehr intelligente Frau mit scharfen Fragen und einem ausgeprägten Diskussionstalent. Haber erklärte, dass Harris' Rolle als Vizepräsidentin es ihr erschwere, sich klar von der Politik Bidens abzusetzen.
Ist die US-Präsidentschaftswahl eine Rassenfrage?
Auf die Frage der Moderatorin, ob die Wahl auch eine Frage des Geschlechts oder der Rasse sei, antwortete Dr. James W. Davis klar: In den USA sei es letztendlich immer auch eine Rassenfrage. Diese Einschätzung sei für Nicht-Amerikaner schwer nachvollziehbar, aber durch die Geschichte der USA bedingt.
Die Bedeutung einer möglichen Wiederwahl Trumps
Die Expert*innen betonten, dass eine Wiederwahl Trumps ihn nicht so stark machen würde wie zuvor. Die Stärke eines Präsidenten werde oft an der Möglichkeit einer Wiederwahl gemessen, die bei Trump im Falle eines Wahlsieges nicht mehr gegeben sei. Auch die MAGA-Bewegung würde vermutlich an Einfluss verlieren.
Diskussion mit dem Publikum
Nach der Podiumsdiskussion konnten die Gäste Fragen stellen und ihre Gedanken einbringen. Es gab zahlreiche Fragen zu Freihandelsabkommen, einzelnen Politiker*innen und der wirtschaftlichen Lage der USA.
Die Veranstaltung endete mit einem weiteren musikalischen Beitrag des Jerry Lu Trios.
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