Regionale Schlüsselakteure nehmen in der sich verändernden Weltordnung eine wichtige Rolle ein, viele von ihnen sind (mögliche) Partner für Deutschland und die EU. Ihre außenpolitischen Positionierungen besser zu verstehen und daraus Handlungsempfehlungen für die deutsche Politik abzuleiten, war Ziel der Studie „Regionale Schlüsselakteure in der neuen globalen Ordnung: Indien, Kenia, Kolumbien, Türkei”, welche am 26. September im Rahmen der Veranstaltung “Ways to make Germanys foreign policy stronger: Four perspektives from around the globe” diskutiert wurde.
Wie blicken regionale Schlüsselakteure auf die sich verändernde Weltordnung? Welche Rolle spielt ein „Systemkonflikt” aus deren Perspektive und wie werden Deutschland und die EU weltweit wahrgenommen? Und welche Lehren sollte Deutschland in Bezug auf seine Außen- und Entwicklungspolitik daraus ziehen?
Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Diskussion in den Raum gestellt und debattiert. Aus den vier involvierten Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung war je ein Gast geladen: Prof. Dr. Harsh V. Pant, Vizepräsident des größten indischen Thank Tanks, der Observer Research Foundation in New Dehli; Botschafterin Adriana Mejía Hernández, Geschäftsführerin der Innovation for Development Foundation in Bogotá, Kolumbien; Dr. Hassen Khannenje, Direktor des HORN International Institute for Strategic Studies in Nairobi, Kenia und Prof. Ahmet Kasim Han von der Beykoz Universität in Istanbul, Türkei. Als Vertreter der deutschen Politik brachte sich Jürgen Hardt, MdB, der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in die Diskussion ein.
Die Welt sei bereit für ein international stärker auftretendes Deutschland, so Prof. Pant in seinem kurzen Vortrag. Er stellte allerdings die Frage in den Raum, ob denn Deutschland bereit sei, dieses verstärkte Engagement zu leisten. Die vier Gäste waren sich einig darin, dass Deutschland international mehr leisten könnte und müsste – „Germany is punching below its weight“ kam auch während des begleitenden Dialogprogramms von 24. bis 27. September mehrmals zur Sprache.
MdB Hardt unterstrich in seiner Antwort auf Prof. Pants Input, dass gerade Indien Teil der Antwort sei. Das Land entferne sich zusehends von seiner traditionellen Haltung, keine Allianzen einzugehen und sei nun aktiv auf der Suche nach internationalen Partnern. Diese Partnerschaften würden jedoch jeweils um konkrete Themen und spezifische indische Interessen herum gebaut. Auch in den Beiträgen der anderen drei Gäste wurde deutlich, dass Deutschland und die EU seit langem nicht mehr die einzig möglichen Kooperationspartner seien. Hier bestünde die Herausforderung, so der Abgeordnete Hardt, der bessere Partner mit den besseren Angeboten zu sein.
Wir hoffen, unsere Studie ist ein guter Anlass, all diese Fragen weiter zu diskutieren!
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