Meinungsfreiheit ist selbstverständlich, oder?

Ausdrucksstark gestikuliert der junge Redner an seinem Pult. So sehr er sich auch bemüht, kein Ton kommt über seine Lippen. Ist sein Mund doch mit dicken braunen Streifen Klebeband verklebt.

Schnitt, zweite Szene.

Mit selbstbewusster Stimme verkündet der junge Redner am Pult frei seine Gedanken.

Diese zwei gegensätzlichen Szenen sollen aufzeigen, welche Bedeutung etwa Artikel 5 des Grundgesetzes für unsere Gesellschaft hat. Sie stammen aus einem Werbespot, den der Workshop „Imagekampagne für das Grundgesetz und die Bundesrepublik Deutschland“ beim Schülerpolitiktag 2009 der Konrad-Adenauer Stiftung entworfen hat.

Die fünfköpfige Arbeitsgruppe legte dabei den Fokus auf die so genannten Grundrechte, also die ersten 19 Artikel der Verfassung. „Gerade diese Gesetzesartikel sind besonders wichtig, dennoch ist es schwierig, der heutigen Generation bewusst zu machen, dass diese Rechte keinesfalls selbstverständlich sind. Werbung kann dieses Bewusstsein schaffen“, erklärte Workshopleiter Simon Raiser von Planpolitik. Henning (17) pflichtete dem bei: „Ohne die Grundrechte würde unsere Gesellschaft nicht existieren, sie ermöglichen unser Leben in Gemeinschaft.“ Das sieht auch Darius (17), der zudem die Schutzfunktion der Artikel betont: „Die Grundrechte benötigt man ebenfalls, um aufzuzeigen, dass Freiheit dort aufhört, wo die Würde des anderen beschnitten wird.“

Um die Nachricht an andere Jugendliche zu übermitteln, erstellte die Gruppe eine Kampagne, die auf Gegensätzen beruht. In kurzen Werbefilmen, auf Plakaten und Flugblättern wir gezeigt, wie das Leben ohne die grundlegenden Rechte wäre und wie es mit ihnen ist. Ziel der Kampagne ist es, zum Nachdenken anzuregen. Deshalb soll der Zuschauer am Ende des Spots eine simple Frage für sich beantworten: Steht er für oder gegen das Grundgesetz, für oder gegen die Rechte und Freiheiten? „Wie entscheidest Du Dich?“