Der erste Halt war in Kempowskis Geburtsstadt Rostock, wo Katrin Möller-Funck, Leiterin des Kempowski Archivs Rostock, einen stadtgeschichtlichen Rundgang zur Familie Kempowski leitete. Auf diesem wurden einige Zwischenstopps eingelegt, wie zum Beispiel beim ehemaligen Wohnhaus der Familie Kempowski und dem späteren Lieblingshotel des Schriftstellers „Haus Sonne“. Am Nachmittag führte Katrin Möller-Funck durch das Kempowski Archiv Rostock. Anschließend hielt Literaturwissenschaftler Stephan Lesker einen Vortrag unter dem Titel „Walter Kempowskis Werk. Ein Überblick“.
Am zweiten Tag der Reise ging es zur Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin, wo Simone Neteler, eine langjährige Mitarbeiterin Kempowskis (Echolot, Plankton), erklärte, wie Walter Kempowski gearbeitet hat. Dabei ging sie genauer auf den „Kempowski-Kosmos“ ein und gab Einblicke in das Werk des Schriftstellers. Am gleichen Tag fuhr die Reisegruppe weiter nach Bautzen, wo ein Stadtführer durch die Altstadt führte.
Früh am nächsten Morgen besichtigte die Gruppe das „Gelbe Elend“ in der ostsächsischen Stadt. In dem damaligen DDR-Gefängnis war Kempowski zwischen 1948 und 1956 inhaftiert. Kempowskis erstes Buch „Im Block: ein Haftbericht“, welches er 1969 veröffentlichte, handelte von seiner Zeit im Gefängnis.
Anschließend ging es für die Reisegruppe nach Göttingen, wo wir uns gemeinsam mit Kempowski-Biograf und einem der besten Kenner von dessen Werk, Dirk Hempel, auf die Spuren von Walter Kempowski begaben. Nach der Haftentlassung holte Kempowski sein Abitur nach und studierte Pädagogik in Göttingen. An der Universität – die Hochschule, wo Kempowski studierte, existiert nicht mehr - sowie einigen weiteren Orten wurde Halt gemacht und Dirk Hempel berichtete von Kempowskis Leben in Göttingen.
Kempowski arbeitete nach dem Studium als Volksschullehrer und Schriftsteller in Norddeutschland, zuletzt in Nartum, wo er Haus Kreienhoop errichten ließ, in dem er mit seiner Familie lebte. Dort war der letzte Halt der Reise. Im Rahmen eines „Literaturvormittags“ tauchte die Reisegruppe in die Welt des Schriftstellers ein. Danach wurde "Haus Kreienhoop" besichtigt, in dem Kempowskis berühmte Literaturseminare stattfanden, und es gab eine Lesung. Anschließend folgte eine dreistündige Wanderung auf dem Nordpfad „Kempowskis Idylle“.
Zum Abschluss des Tages wurde der letzten Ruhestätte Kempowskis - er starb 2007 - auf dem Friedhof in Nartum ein Besuch abgestattet, bevor sich die Gruppe am Ende der viertägigen Studienreise auf den Rückweg nach Bremen machte.
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Politisches Bildungsforum Bremen
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