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„Unter Palmen aus Stahl“ - Ein Leben ohne Wohnung

Am 28. Januar gab es eine Lesung von Dominik Bloh aus seiner Biographie „Unter Palmen aus Stahl. Das Lebens eines Straßenjungen“. Hierbei thematisierte Bloh seinen Weg auf die Straße, den Alltag eines Obdachlosen und Hilfestellungen von Institutionen staatlicher Seite.

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Als Input zur Veranstaltung gab es eine Lesung von Dominik Bloh aus seiner Biographie „Unter Palmen aus Stahl. Das Lebens eines Straßenjungen“. Hierbei thematisierte Bloh seinen Weg auf die Straße, den Alltag eines Obdachlosen und Hilfestellungen von Institutionen staatlicher Seite. Zudem berichtete der ehemalige Obdachlose über sein neues Projekte, den Dusch-Bus „Gobanjo“ in Hamburg. 

Danach folgte eine Diskussionsrunde mit Dominik Bloh, Axel Steffen (Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V., Bremen), Sozialpolitikerin Sigrid Grönert (MdBB für die CDU), Katharina Kähler (vom Verein für Innere Mission Bremen) und Moderator Jan Zier von der Zeitschrift der Straße in Bremen. Die Diskussion erfolgte auf Grundlage folgender Fakten: In Deutschland haben schätzungsweise 650.000 Menschen keine eigene Wohnung. Das haben Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) für das Jahr 2017 ergeben. Die meisten von ihnen leben in Notquartieren, davon sind 48.000 Menschen obdachlos.

Zu Beginn des Panels gab es eine Definition von Obdach- und Wohnungslosigkeit sowie eine Analyse der Betroffenenzahlen in Deutschland und Bremen. Danach folgte die Frage, was Betroffene wirklich brauchen, um von der Straße wegzukommen. Grönert konstatierte, dass die Politik und die privaten Institutionen bereits viele Angebote durchführten, jedoch müssten diese auch angenommen werden.  Bloh bekräftigte, dass jeder Obdachlose ein spezielles Schicksal hat, auf das gezielt eingegangen werden müsste. Dies sei jedoch nur schwierig umzusetzen. Eines der größten Probleme für Obdachlose, die das Leben zurück in geregelte Bahnen finden möchten, sei, dass die alten Probleme mit einer festen Postadresse zurückkommen. Mit einer festen Wohnung bekommen Betroffene wieder regelmäßig Post mit Mahnschreiben, Schreiben von Inkasso-Büros etc., sodass viele gleich wieder auf die Straße gehen, um abermals zu entfliehen. Es gibt viele Initiativen, wie Housing-First und Tiny-Houses, die Betroffene von der Straße in Wohnungen bringen möchten. Alle Diskutanten waren sich einig, dass die Zahl der Obdach- und Wohnungslosen für ein so reiches Land wie Deutschland viel zu hoch sei und dass gerade aufsuchende Angebote gefragt sind, um dem Menschen auf der Straße zu helfen. Zudem sei die Präventivarbeit, bevor die Menschen überhaupt auf der Straße landen, wichtig, um die Zahlen zu minimieren.

Die Diskussion war geprägt durch eine rege Beteiligung des Publikums, das Fragen zu aktuellen Hilfeinstitutionen, Aufklärungsarbeit über Hilfeleistung, Ansätzen gegen den Wohnraummangel in Bremen und zum Alltag auf der Straße hatten. Die Diskussion wurde nach dem inhaltlichen Teil in Kleingruppen beim Stehempfang weitergeführt.

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