单一标题
Immer wieder liest man von Behinderung von Rettungskräften, Gewalt gegen Polizisten und der Herabwürdigung ganzer Berufsgruppen, wie es sich zum Beispiel in der Verunglimpfung von Journalisten als "Lügenpresse" widerspiegelt. Wir haben untersucht: Welche Gruppen genießen in der Wahrnehmung der wahlberechtigten Bevölkerung gesellschaftlichen Respekt?
Nach Meinung der Befragten genießen Hausärzte (75 Prozent), Professoren (72 Prozent) und Richter (69 Prozent) den größten Respekt in der Gesellschaft. In der Einschätzung, wer in der Gesellschaft Respekt genießt, befinden sich die Berufsgruppen Politiker (25 Prozent), Journalisten (31 Prozent) und Gewerkschafter (33 Prozent) am Ende der Liste. Im Mittelfeld befinden sich Rettungskräfte (57 Prozent), Unternehmer (53 Prozent), Polizisten (45 Prozent), Soldaten (40 Prozent), Pfarrer (38 Prozent) und Lehrer (37 Prozent).
Im Großen und Ganzen folgt der vermutete gesellschaftliche Respekt von Berufsgruppen dem Muster, dass Berufsgruppen, denen Parteien näherstehen, von den Anhängern positiv bewertet werden. Dies zeigt sich klassisch bei der Berufsgruppe der Unternehmer. 93 Prozent der FDP-Anhänger, aber nur 40 Prozent der SPD-Anhänger vermuten, dass dieser Berufsgruppe gesellschaftlicher Respekt gezollt wird. Auch bei der AfD-Anhängerschaft lässt sich dieser Effekt beobachten. Bei Berufsgruppen, die von der Partei häufig kritisiert werden, vermuten die Anhänger der Partei, dass diese auch wenig Respekt in der Gesellschaft genießen würden. Während 69 Prozent aller Befragten der Ansicht sind, Richtern würde gesellschaftlicher Respekt entgegengebracht, glauben dies nur 32 Prozent der AfD-Anhänger. Auch bei Journalisten und Politikern glauben die Anhänger der AfD unterdurchschnittlich häufig daran, dass diese Berufsgruppen Respekt genießen.
Dabei zeigt sich, dass die Befragten angeben, sie selbst hätten früher vor allem vor Politikern und Lehrern mehr Respekt gehabt (jeweils 42 Prozent). Besonders stark zeigt sich der Respektverlust von Politikern bei Anhängern der Linken, von denen 77 Prozent angeben, früher mehr Respekt gehabt zu haben.
Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung, 1007 telefonisch Befragte (repräsentativ für Wahlberechtigte, Dual Frame), Befragungszeit 6.11.-15.11.2019, Kantar