Die Quarantäne, die in Litauen am 16. März verhängt wurde, ist zuletzt bis zum 31. Mai verlängert worden. Ab dem 15. April wurden die Quarantänemaßnahmen schrittweise gelockert: Mit jeder Phase dürfen immer mehr Betriebe und Einrichtungen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Hingegen sollen die Bildungseinrichtungen, Kaffeehäuser ohne Sitzmöglichkeit im Freien, Sportclubs, Kinos und Konzertsäle weiterhin geschlossen bleiben. Nach Schätzungen unterschiedlicher Institutionen wird mit einer durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Schrumpfung der litauischen Wirtschaft von 7,3 bis 8,1 Prozent im Jahr 2020 gerechnet. Es wird aber erwartet, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 dazu führt, dass der Verlust diesen Jahres ausgeglichen werden kann. Der Rückgang der litauischen Wirtschaft soll in diesem Jahr größer sein und ihr Wiederaufleben länger dauern als zu Krisenbeginn erwartet. Das Parlament verabschiedete im März ein von der Regierung beschlossenes Programm zur Wirtschaftsförderung und Linderung der COVID-19-Folgen, das mit rund 5 Mrd. Euro bzw. 10 Prozent des BIP ausgestattet werden soll. Am 7. Mai billigte das Parlament ein zusätzliches Corona-Maßnahmenpaket von rund 1 Mrd. Euro. Eine der neu geplanten Maßnahmen stieß dabei besonders wegen der vorgesehenen Frist ihrer Verwirklichung auf heftige Kritik: kurz vor der für Oktober angesetzten Parlamentswahl soll an rund 910.000 Personen, fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung Litauens, eine einmalige direkte Unterstützung von jeweils 200 EUR ausgezahlt werden (sogenanntes Helikoptergeld). Präsident Gitanas Nausėda hat das Gesetz am 15. Mai unterzeichnet.
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