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2006 proklamierte der damalige Präsident Hugo Chavez den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts". Seitdem erlebt Venezuela einen gewaltigen Abschwung, der zu einer der größten vom Menschen verursachten Wirtschaftskrisen in Lateinamerika geführt hat. Ein bankrotter Staat, ein System von Korruption und Kleptokratie, Menschenrechtsverletzungen, die höchsten Kriminalitätsraten der Welt, Drogenhandel und Anarchie sind das Ergebnis von mehr als einem Jahrzehnt sozialistischer Politik, im Rahmen derer es zu entschädigungslosen Enteignungen kam. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt kann es sich nicht mehr leisten, seine Bevölkerung zu ernähren.
In Kooperation mit einem Dozenten der University of Johannesburg, sowie der NGO Africans for Peace an der Wits-University, organisierte KAS eine Diskussionsrunde zum Thema Enteignung und Korruption in Venezuela. Insgesamt nahmen 21 Personen teil, darunter sowohl Studenten der Wits-University als auch der ehemalige Staatssekretär Klaus-Jürgen Hedrich und KAS-Länderreferent für das südliche Afrika, Tilmann Feltes. Im Rahmen der Veranstaltung, gaben zwei junge politische Aktivisten aus Venezuela den südafrikanischen Studenten Einblicke in die aktuelle sozio-ökonomische Situation ihres Landes. Anschließend wurden Vergleiche zwischen Venezuela und Südafrika gezogen. Dabei wurde erörtert, inwiefern Südafrika aus den Erfahrungen Venezuelas lernen kann. Im aktuellen Rahmen der Diskussionen um Landenteignung und Landumverteilung werden Debatten oft populistisch und emotional geführt. Beispiele aus der Praxis, etwa aus Venezuela und Südafrikas Nachbarland Simbabwe, können dabei helfen, die Sachlage von allen Perspektiven aus zu betrachten. Die Studentinnen und Studenten zeigten sich an der Veranstaltung interessiert, diskutierten angeregt und nahmen durch zahlreiche Wortmeldungen aktiv teil.