Diese besondere Veranstaltung ehrt einmal jährlich das Andenken einer außergewöhnlichen Frau, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für Demokratie, Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt das politische, kulturelle und soziale Leben in der Bundesrepublik Deutschland gestaltet hat. Hanna-Renate Laurien war nicht nur eine couragierte Politikerin, sondern auch eine Persönlichkeit von Haltung und Überzeugung. Als leidenschaftliche Demokratin und tief verwurzelte Christin war sie stets eine Brückenbauerin – zwischen politischen Lagern, zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen Tradition und Zukunft.
Die diesjährige Hanna-Renate-Laurien-Rede erinnerte an ihr Vermächtnis und setzte sich mit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit auseinander: Wie stärken wir unsere Demokratie nachhaltig?
Es war uns eine große Freude, Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt als diesjährige Festrednerin begrüßt zu haben, und danken für ihre wertvollen Gedanken, für ihre klaren Worte und für die Impulse.
Zusammenfassung der Festrede von Senatorin Ute Bonde:
Ein Kerngedanke der Haltung von Hanna-Renate Laurien war der berühmte Satz Voltaires: „Ich werde Ihre Meinung bis an mein Lebensende bekämpfen, aber ich werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Sie sie haben und aussprechen dürfen.“
Gerade heute, in einer Zeit, in der Empörung oft lauter ist als Sachlichkeit und Skandalisierung den politischen Diskurs vergiftet, ist dieser Gedanke aktueller denn je. Wir erleben, dass ideologische Debatten die Logik verdrängen und laute Stimmen den demokratischen Austausch übertönen. Doch Meinungsfreiheit bedeutet nicht nur, dass jede Stimme gehört wird – sondern auch, dass sie Widerspruch aushält.
Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss gepflegt, geschützt und weiterentwickelt werden. In der Politik sehen wir diese Herausforderung täglich – sei es in der Mobilitäts- oder Klimapolitik, in Fragen der sozialen Gerechtigkeit oder in der Stadtentwicklung. Demokratie bedeutet Verantwortung: für uns selbst, füreinander und für zukünftige Generationen.
Nachhaltigkeit und Demokratie sind eng miteinander verknüpft. Klimaschutz ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und demokratische Aufgabe. Wenn wir Städte lebenswerter gestalten, wenn wir den öffentlichen Raum gerecht verteilen, wenn wir Mobilität für alle zugänglich machen, dann geht es um Teilhabe, um Fairness – und um die Zukunft unserer Gesellschaft.
Hanna-Renate Laurien wusste: Demokratie braucht Mut. Mut zum Diskurs, Mut zur Verantwortung, Mut zum gemeinsamen Handeln. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere politische Kultur ein Zeichen für Stabilität, Offenheit und Fortschritt bleibt. Denn Demokratie lebt davon, dass wir sie jeden Tag aufs Neue mit Leben füllen.
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