Moderator Christoph Schlott führte hernach näher in die Thematik ein und zeigte unter anderem eine filmische historische Zeitrevue zu den Ereignissen, die zur Gründung der Bundesrepublik führten: die Entstehung und Konstituierung von Bundestag und Bundesrat und die ersten Wahlen von Bundespräsident und Bundeskanzler. Teil dessen war die Anfangssequenz des US-Films „Ich war eine männliche Kriegsbraut“, in der Cary Grant 1948 durch das zerstörte Frankfurt fährt; das Orchester spielte dazu eine „Friedensversion“ des Kriegsmarsches der Originalfilmmusik. Wie sehr am Anfang um die Verfasstheit eines neuen demokratischen deutschen Staates gerungen wurde, zeigte auch das Beispiel des Liedes „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“, das UMD Jan Schumacher in Begleitung eines Cellos für das Publikum intonierte und interpretierte.
Das Orchester spielt live die Filmmusik zur Eröffnungssequenz von "Ich war eine männliche Kriegsbraut".
Der vorletzte Programmpunkt, das Podiumsgespräch zum Thema „Demokratiegeschichte – beste deutsche Tradition?“, wurde an der die Veranstaltung begleitenden Ausstellung zu den damaligen Ereignissen, genauer beim Teil mit den zeitgenössischen Porträtkarikaturen der handelnden Politiker von Mirko Szewczuk, eröffnet. Christian Heinz, Hessischer Staatsminister der Justiz und für den Rechtsstaat, Dr. Wolfgang Geiger, Vorsitzender des Hessischen Geschichtslehrerverband, Dr. Kai-Michael Sprenger, Direktor der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte und Dr. Feldkamp würdigten hier die Verdienste von Adenauer, von Brentano, Schmid, Löbe und Höpker-Aschoff.
Das Podiumsgespräch selbst nahm verstärkt Bezug auf die Situation in der Gegenwart, in der die Demokratie wieder Vertrauen brauche und verteidigt werden müsse. Sie sei nicht mehr selbstverständlich und werde teilweise in Frage gestellt. Die erarbeitete demokratische Tradition sei verschüttet und müsse wiederbelebt werden bzw. modern in die Zukunft geführt werden. Denn Demokratie ist kein Zustand, sondern ein immerwährender Prozess.
Dr. Michael F. Feldkamp bei seinem Festvortrag über "Konrad Adenauer und das Grundgesetz"; Staatsminister Christian Heinz und Bettina M. Wiesmann, MdB hören interessiert zu.
Dr. Wolfgang Geiger, Dr. Kai-Michael Sprenger, Dr. Michael F. Feldkamp, Christoph Schlott und Christian Heinz (v.l.n.r.) vor den Karikaturen bedeutender Staatsmänner von Mirko Szewczuk.
Würdigung der Verdienste von Adenauer, von Brentano, Schmid, Löbe und Höpker-Aschoff, hier Christian Heinz.
Christoph Schlott überreicht jedem Podiumsgast ein kleines individuelles Präsent. Christian Heinz erhält ein Exemplar des Buches "Karl Geiler: Geistige Freiheit und soziale Gerechtigkeit", Wiesbaden 1947.
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