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Dem „Readiness Action Plan (RAP)“ entsprechend begann Estland seine militärischen Aufgaben zu überarbeiten. Dr. Heinz Neubauer, Oberst d.R. und Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP), berichtete auf einer Kooperationsveranstaltung der Stiftung mit der GSP von seinen Erfahrungen vor Ort.
Die Bündnisverteidigung bekomme mit den aktuellen Entwicklungen eine größere Bedeutung, erklärte Neubauer. Besonders die westlichen Inselgruppen, zu denen auch die Insel Saaremaa gehört, rückten dabei in den Fokus. Um alliierte oder befreundete Streitkräfte im eigenen Land aufnehmen zu können („host nation support“), wurden seit 2014 umfassende militärische Verbesserungen durchgeführt. Neben Truppen der estnischen Berufs- und Freiwilligenarmee sowie der Wehrpflichtigen spielt dabei eine starke Reservisten-Truppe eine Rolle. „Die Kaitseliit, eine Freiwilligenorganisation zur Landesverteidigung, kennt sich in ihrem Gebiet hervorragend aus“, erläuterte Neubauer. Im Spannungsfall könnten die Nato-Truppen auf deren Know-How und Ausrüstung zurückgreifen.
„Um internationale Divisionen in kürzester Zeit in das Land zu bringen, muss alles im Vorfeld geplant und geübt werden“, sagte Neubauer. Doch einige Bereiche müssten noch ausgebaut werden. Dazu gehörten unter anderem der Hafenbereich, Grenzanlagen, Flughäfen sowie die Infrastruktur. „Ein Logistikkonzept sieht vor, die Logistikzentren in Estland weiter auszubauen“, erläuterte Neubauer. Estland sei auf einem guten Weg, aber entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Nato-Bündnisses spielt ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle: „Sie müssen die Mentalität der Esten verstehen und ein paar Wörter estnisch sprechen können“, sagte der Experte. In diesem Zusammenhang lobte er die bereits stattfindenden militärischen Austauschprogramme.
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