„Intoleranz, Hass und Extremismus gab und gibt es in Deutschland. Den müssen wir mit aller uns zur Verfügung stehender Kraft bekämpfen“, sagte Schuster beim Tag der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Sein Appell: „Wir müssen jetzt agieren. Es ist höchste, allerhöchste Zeit.“
Eindringlich mahnte Schuster, es sei nicht zu akzeptieren, dass in Deutschland kleine Kommunen zu braunen Sumpfgebieten werden, die von Politik und Zivilgesellschaft im Stich gelassen würden. „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken in der Hoffnung, dass das Problem sich alleine lösen wird. Wir müssen das Problem angehen“, so Schuster. AfD und Pegida müssten mit „allen unseren demokratischen Kräften“ gestellt werden. Dem erkennbaren Rechtsruck in der Gesellschaft müsse entschieden entgegengetreten werden.
Schuster zeigte sich zudem besorgt darüber, dass durch die Zuwanderung aus dem Irak und Syrien – Ländern, in denen der Hass auf Israel und Juden zur Staatsdoktrin gehörten - der Antisemitismus in Deutschland zunehmen könnte. Er forderte daher, dass sich muslimische Verbände stärker der Bekämpfung von Antisemitismus und Radikalisierung in den eigenen Reihen annehmen.
Der mittlerweile zehnte Tag der Konrad-Adenauer-Stiftung stand unter dem Motto „Was und prägt, was uns eint“. Schuster beantwortete diese Frage mit einer klaren Absage an rückwärtsgewandte Debatten. Er sagte: „Wenn wir nur halb so viel Zeit darin investieren würden, über das sprechen, was uns in Zukunft einen und prägen soll, anstatt darüber zu debattieren, was in der Vergangenheit dafür ausschlaggebend war, würden wir unsere Gesellschaft ein gutes Stück voranbringen.“ Entscheidend sei, dass die Gesellschaft sich ihrer tragenden Werte bewusst sei. „Die Streitfrage über das Copyright dieser Werte jedoch bringt uns auf Dauer nicht weiter“, so Schuster. Vielmehr müsse dafür gesorgt werden, dass sich alle in Deutschland lebenden Menschen mit diesen Werten identifizieren können und sich ihrer annehmen. Diese Werte dürften allerdings nicht aufgezwungen werden, sondern müssten vermittelt werden.
Schuster war vom Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, begrüßt worden. Auch er hob in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Wertevermittlung an die Flüchtlinge ab. Er betonte: „Wenn es Menschen in Deutschland gibt, die die Menschenwürde nicht achten, dann ist er unser Gegner. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Würde jedes einzelnen Menschen mit Entschlossenheit zu verteidigen.“
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