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Als „Wunder unserer Generation“ bezeichnete Dr. Hans-Gert Pöttering, der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, in seiner Begrüßung die deutsche und europäische Einigung. Er verwies auf eine aktuelle Studie der Stiftung, nach der der Rückhalt für das wiedervereinigte Deutschland und seine Rolle in Europa in der Bevölkerung ausgesprochen gut ist. Zugleich betonte er, dass die Wiedervereinigung ohne die Solidarność-Bewegung in Polen oder die Unterstützung West-Berlins durch Frankreich und Großbritannien nicht möglich gewesen wäre.
Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert blickte auf der Zeitschiene noch ein bisschen weiter zurück. Er erinnerte an den sächsischen Kurfürsten August den Starken, der auf den Tag genau vor 313 Jahren zum polnischen König gekrönt wurde. Und an die erste persönliche Begegnung zwischen Adenauer und de Gaulle, die auf den Tag genau vor 52 Jahren stattfand.
Diese Ereignisse machten das Ausmaß der Veränderungen in den Beziehungen zwischen Deutschland, Frankreich und Polen bis heute deutlich. Hierzu Lammert: „Das Verhältnis dieser drei Länder zueinander ist der Schlüssel für Europa“. Während die erste Phase der Europäischen Integration vom Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich geprägt wurde, sei die zweite Hälfte dieser Integration nach 1990 von den Beziehungen zwischen Deutschland und Polen geprägt.
In diesem Zusammenhang verwiesen alle drei Podiums-Teilnehmer auf das sogenannte Weimarer Dreieck, das Gesprächs- und Konsultationsforum zwischen Deutschland, Frankreich und Polen. „Wir sollten über dieses Forum möglichst viele Treffen auf allen Ebenen organisieren, damit wir gemeinsame Positionen finden, die in Europa gehört werden“, sagte Sejm-Marschall Grzegorz Schetyna. Aus französischer Sicht bestätigt Yves Bur, dass dieses Forum gerade in unruhigen Zeiten wie der Finanzkrise eine wichtige Bedeutung habe.
„Wir wollen zeigen, dass dieses Dreicksverhältnis das erfolgreichste der europäischen Diplomatie-Geschichte ist“, sagte Norbert Lammert. Auch Schetyna betonte, dass die drei Länder bereits einiges zusammen erreicht haben. „Nun müssen wir ein Szenario für die Zukunft Europas bauen. Polen ist dabei das Tor zum Osten, um diese Idee zu transportieren“, sagte er.
Von Moderatorin Dr. Jacqueline Boysen nach den wichtigsten europäischen Zukunftsaufgaben befragt, sagte Yves Bur: „Wir sind zur Kooperation verurteilt, wenn wir in der globalisierten Welt gehört werden wollen. Noch vor fünf Jahren ging in Frankreich die Angst vor den ’polnischen Klempnern’ um, heute blicken wir ein bisschen neidisch darauf, wie Polen die Krise überstanden hat.“
Als prominenter Zeitzeuge zur Wiedervereinigung erinnerte sich der KAS-Ehrenvorsitzende Prof. Bernhard Vogel in seinem Schlusswort kurz an seine Erlebnisse während des Mauerfalls, der ihn zusammen mit Bundeskanzler Kohl während eines Staatsbesuches in Polen überrascht hat. „Wiedervereinigung und Europäische Einheit sind zwei Seiten der selben Medaille“, sagte er mit den Worten von Helmut Kohl. Die Völker Europas hätten aus der Vergangenheit gelernt und seien für die Zukunft gerüstet.
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Auslandsbüro Polen
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