Über den Begriff der politischen Mitte diskutierten anschließend Annegret Kramp-Karrenbauer, Vorsitzende der CDU und Bundesministerin der Verteidigung, und Diana Kinnert, Unternehmerin und Autorin.
Kramp-Karrenbauer machte gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass Mitte immer etwas Bewegliches sei. „Mitte kann nie kleinster gemeinsamer Nenner sein, sondern Mitte muss immer der Versuch sein, möglichst breit auszugreifen, und viele, mit Blick auf die CDU gesprochen, unter das Dach unserer Werte zusammenzufügen.“ In diesem Zusammenhang bedeute konservativ nicht, an Strukturen festzuhalten, „die schon immer so waren wie sie sind, sondern bedeutet immer: Das was man selbst als erhaltenswert empfindet, auch in Weiterentwicklungen nach vorne zu erhalten.“ Der geeignete Weg sei daher weiter die Volkspartei, in der man gemeinsame Werte habe und diese „nach vorne weiter geben kann.“
Kinnert führte aus, dass die alten links-rechts-Fronten überholt seien und dass die Gesellschaft heute fragmentiert sei. Auf diese Situation müsse man reagieren. Denn „eine fragmentierte Gesellschaft bedeutet übersetzt eine fragmentierte Parteienlandschaft.“ Um die Parteien zu stärken, müsse man Barrieren abbauen. Die CDU müsse mehr zur Bürgerpartei werden. „Wir müssen die Menschen über eine bürgerliche und liberale fortschrittsbegeisterte Vision vereinnahmen“, so die 28-Jährige.
Lammert erinnerte in seinem Schlusswort an die Ziele der Stiftung. Diese lege großen Wert darauf, möglichst viele Begabungen für möglichst viele Verwendungen zu fördern. „Wir wollen ein Verständnis staatsbürgerlicher Verantwortung vermitteln. Auch Pianisten sind Staatsbürger“, so der Vorsitzende.
„Wir wollen nicht irgendwelche Negativspiralen bedienen, Pessimismus ist unsere Sache nicht. Wir sind überzeugt von Chancen“. Mit diesen Worten hatte Michael Thielen, Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, schon am frühen Nachmittag die Zukunftskonferenz am Tag der KAS eröffnet. Sicherheit, Innovation und representative Demokratie seien die drei Kernthemen der Stiftung für das Jahr 2020, so Thielen. Die Mitglieder der Jungen Gruppe der Unions-Bundestagsfraktion Marian Wendt, Mark Hauptmann, Ronja Kemper, Emmi Teulner und Philipp Amthor vertraten während der Veranstaltung beim Austausch mit dem Publikum ihre Positionen: Nämlich die Notwendigkeit eines guten Sicherheitsapparats, einer besseren wirtschaftlichen Bildung an den Schulen, mehr Investitionen in Künstliche Intelligenz, einer Umstrukturierung des Pflegesystems oder auch einer intensiveren Leitkultur-Debatte.
Auch rund 70 Schüler aus vier Berliner Gymnasien (Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn, Willi-Graf-Gymnasium, Theresienschule, Herdergymnasium) waren zu Gast. Unter dem Titel „Today for future. Wenn wir könnten, wie wir wollten“ diskutierten sie in einem Workshop über die Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung. Anschließend stellte sich Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär, ihren kritischen Fragen. Dabei ging es um Umweltpolitik und die Klimaziele der Bundesregierung. Eindringlich appellierte Ziemiak daran, nicht nur zu demonstrieren, sondern auch politisch aktiv zu werden und sich in Parteien zu engagieren. Denn dies sei der effektivste Weg, eigene Interessen durchzusetzen.
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