Zu Beginn stellte Oğuzhan Yacizi die Autorin vor, die danach ihren Vortrag hielt. Sie begann damit, anzukündigen, dass sie „frei reden“ wird. Nachdem sie die Gründe hierfür ausgeführt hatte, bemerkte Topçu, dass diese „lockere“ Art typisch orientalisch sei. Sie fügte hinzu, dieser Kommentar sei „für manche schon rassistisch“.
Weiter erklärte sie: Wer nach Alltagsrassismus suche, fände ihn auch. Dennoch gäbe es laut ihr zwar Rassismus, jedoch in deutlich geringerem Maße als von „woken Aktivisten“ oft suggeriert. Im Falle von schlechtem Verhalten eines Gegenübers, solle man nicht sofort auf Rassismus schließen, sondern mit dem Gegenüber in Dialog treten und dessen Perspektive kennenlernen.
Anschließend an die Rede folgte ein kurzes Podiumsgespräch zwischen Topçu und Yacizi. Bei der Frage, was eine Handlung rassistisch macht, betonte Topçu, dass nicht nur die Empfindung des Empfängers, sondern auch die Intention des Absenders beachtet werden sollte. Doch in der Realität würde stattdessen schnell zum Rassismusvorwurf gegriffen. Dieser wiederum sei in seiner Wirkmacht so groß, dass sich viele Deutsche nicht mehr trauen würden, sich überhaupt dagegenzustellen oder über das Thema zu reden. Somit werde die Öffentlichkeit einer kleinen Gruppe von „woken Aktivisten“ überlassen.
Sie selbst habe sich früher als „Sprachrohr“ für Minderheiten und besonders Arbeitsmigranten gesehen, habe aber in den letzten Jahren aufgrund der oben genannten Umstände auch begonnen, auszusprechen, was sich viele nicht mehr trauen würden. Zwar werde sie dafür als „weißgewaschen“ oder „Token“ bezeichnet, und somit im Weltbild der Aktivisten als Verräter gebrandmarkt, dennoch bleibe sie dabei: Jemandem Rassismus vorzuwerfen, sei häufig kontraproduktiv. Denn der Wechsel zu einer toleranteren Gesellschaft sei ein langsamer Prozess, bei welchem einige aufgrund ihrer Erziehung „hinterherhängen“ würden. Trotzdem sei Jeder in der Lage, seine „Schubladen im Kopf umzuräumen“.
Während Topçu es für richtig halte, als beleidigend wahrgenommene Begriffe nicht zu verwenden, plädierte sie während der Veranstaltung immer wieder für einen verständnisvollen Austausch aller Beteiligten anstelle eines abschreckenden und trennenden Rassismusvorwurfes.
Es gelte, Freiräume für Reflexion zu schaffen und die migrantische Realität in Deutschland durch Beleuchtung dieser im Bildungssystem zu normalisieren.
Zuletzt entwickelte sich eine Diskussion zwischen Topçu und dem Publikum über diverse Themen, bei welcher sie diese Standpunkte noch einmal bekräftigte.
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