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So das Ergebnis einer in ihrer Breite bislang einzigartigen inhaltsanalytischen Untersuchung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im Auftrag des Vodafone Instituts und der Konrad-Adenauer-Stiftung, die nun vorgestellt wurde. Zu diesem Anlass waren mit Thomas Jarzombek, Professor Christoph Neuberger und Frank Lübberding Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Journalismus in die Akademie nach Berlin gekommen.
Trotz dieser erst einmal ganz gut klingenden Ergebnisse, kritisierte der Bundestagsabgeordnete Jarzombek, dass die neuen sich durch die digitale Kommunikation bietenden Chancen zu wenig genutzt würden. „Bislang verschenken wir diese Chancen“, so der aktive Twitternutzer. Er selber habe die Erfahrung gemacht, dass mit einer „konfektionierten Ansprache“ auch über die sozialen Netzwerke potentielle Wähler besser zu erreichen seien.
Die Politik nutze das Netz zu reaktiv, so Jarzombek weiter. Ausdruck dafür sei zum Beispiel ein fehlendes Angebot á la abgeordnetenwatch auf der parlamentseigenen Plattform. Leider würde sich Deutschland insgesamt zu sehr in Abwehrschlachten ergehen, statt die Entwicklung des Internets und der digitalen Kultur in einer Vorreiterrolle zu begleiten. Dabei zeige die NSA-Affäre, dass Deutschland überhaupt keinen Einfluss mehr habe. „Wir diskutieren immer so lange über die Risiken, bis andere an uns vorbeigezogen sind“, sagte Jarzombek. Vielleicht könnten ja die politischen Stiftungen noch mehr dafür werben, die Möglichkeiten des Internets besser zu nutzen.
Auch Professor Christoph Neuberger sieht vertane Chancen. Es fehlten der Enthusiasmus und der Gestaltungswille, wie man Kommunikation im 21. Jahrhundert ganz im Sinne von Jürgen Habermas weiterentwickeln könne. Es sei daher nur logisch, dass derzeit durch Social Media noch keine Mobilisierungseffekte zu verzeichnen seien. Der weitere Anstieg bei Reichweite und Nutzungshäufigkeit dürfte die Bedeutung des Internets in Wahlkämpfen aber künftig weiter steigern – dies lasse sich ohne großes Risiko vorhersagen.
Das dürfte der Blogger Frank Lübberding gerne gehört haben. Sein Angebot „Wieesaussieht“ ist laut Studie zwar schon heute eines der einflussreichsten und reichweitenstärksten, trotzdem wünscht er sich eine Schärfung der Gegenöffentlichkeit im Netz. Politische Blogs seien zwar mittlerweile „integraler Bestandteil der öffentlichen Debatte“, aber solange es deutlich mehr Modeblogs gebe, befänden sie sich weiter in einer Nische.
Die komplette Studie als PDF-Download erreichen Sie unter www.kas.de/social-media-btw13.
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