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Wissenstransfer statt Wohltätigkeit

John A. Kufuor fordert neuen Blick auf Afrika

Der frühere ghanaische Staatspräsident John A. Kufuor hat Europa dazu aufgerufen, Afrika als echten Wirtschaftspartner anzuerkennen und zu fördern. „Wir wollen keine Wohltätigkeit, wir wollen Investitionen, die sich für beide Seiten lohnen“, sagte er in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung vor rund 200 Zuhörern. Dabei empfahl er für die Entwicklung des Kontinents ein afrikanisches Modell der Sozialen Marktwirtschaft als beste Wirtschaftsordnung.

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Afrika dürfe nicht länger die Rolle des Rohstoff-Lieferanten für die anderen Kontinente spielen, betonte Kufuor. Stattdessen müsse Wissenstransfer im Vordergrund stehen, damit die Rohstoffe vor Ort weiterverarbeitet werden können. Der Kontinent habe seit 2000 ein beständiges Wirtschaftswachstum vorzuweisen und sich der Welt geöffnet. „Es finden inzwischen mehr Regierungswechsel durch Wahlen als durch Waffen statt“, sagte Kufuor.

Er selbst war von 2001 bis 2009 Präsident einer afrikanischen Vorzeige-Demokratie. In dieser Zeit hat er in Ghana ein Wachstum des Brutto-Inlandsprodukts von jährlich über sieben Prozent erreicht. Mit einem Bildungsprogramm für alle Kinder bis 16, einem nationalen Gesundheitsprogramm und dem Ausbau der Rechtsstaatlichkeit hat Kufuor dabei auch die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft befolgt, wie er in seiner Rede betonte.

„Die Ausbreitung von Wohlstand macht den afrikanischen Markt interessant für Europa“, sagte Kufuor. Gleichzeitig kritisierte er die Europäische Union für die zögerliche Umsetzung der strategischen Partnerschaft, die sie der Afrikanischen Union 2007 in Lissabon versprochen hat. Zudem mahnte er Fair Play bei Handelsabkommen zwischen Europa und Afrika an: „Wettbewerb kann nur zwischen gleichwertigen Konkurrenten stattfinden, und viele afrikanische Länder befinden sich noch lange nicht auf Augenhöhe mit den Europäern.“

In diesem Zusammenhang sprach Kufuor auch über die Rolle Chinas. Das Land fülle vielerorts das Vakuum aus, das europäische Länder durch Rückzug oder Zögerlichkeit hinterlassen haben. „Ghana, Nigeria oder Kongo benötigen jetzt Partner, um sich mit Hilfe ihrer Rohstoffe zu entwickeln – China ist da, wo ist Westeuropa?“

Gleichzeitig müsse die EU aber keine Angst vor dem chinesischen Engagement in Afrika haben, da sie die weitere Entwicklung der Beziehungen selbst in der Hand habe. Europa und Afrika als wirtschaftliche Mittelachse zwischen den USA und China – so skizzierte Kufuor seine Vorstellungen vom Welthandel der Zukunft.

Hartwig Fischer MdB, der Afrika-Experte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betonte in seinem Kommentar zu Kufuors Rede ebenfalls die Notwendigkeit des Wissenstransfers. Dabei verwies er sowohl auf Programme, die die Rückkehr von in Europa ausgebildeten Fachkräften nach Afrika unterstützen, als auch auf das Engagement deutscher Firmen in Afrika, die dort stets auf Capacitiy Building und die Einbindung lokaler Arbeitskräfte achten.

Themen wie liberalisierte Handelsabkommen oder die Probleme durch Korruption und fehlende Transparenz müssten mit Offenheit und Respekt diskutiert werden, sagte Fischer. Gleichzeitig ermutigte er deutsche Firmen, sich noch stärker in Afrika zu engagieren. Der Kontinent sei vielfältig und groß, es gebe dort sowohl Chancen als auch Risiken, sagte er. Durch Männer wie John Kufuor eröffne sich Afrika eine gute Zukunftsperspektive, sagte er abschließend.

Bei seinem mehrtägigen Deutschlandbesuch auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde Kufuor vom Präsidentschaftskandidaten seiner Partei NPP, Nana A. Akufo-Adda, und vom Partei-Vorsitzenden Jacob Obetsebi-Lamptey begleitet.

Bereits am Mittag hatte Kufuor mit seinen Begleitern den ehemaligen Präsidenten der Bundesrepublik, Dr. Horst Köhler getroffen. Beide verbindet eine gute Zusammenarbeit bereits aus der Zeit, als Köhler noch Direktor des Internationalen Währungsfonds war.

Danach unterzeichnete Kufuor die Leitlinien für Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften, mit denen die Konrad-Adenauer-Stiftung seit Sommer 2009 für eine globale Soziale Marktwirtschaft wirbt.

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